RIMTHURS

Demo (CD-R 2004)


Ganz ehrlich: Wenn mir das erste Demo einer Ein-Mann-Band mit Aushilfsbassist in die Finger kommt, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Zuviele Projekte dieser Sorte haben - wenn überhaupt - lediglich meinen Brechreiz stimuliert, so dass ich meine Erwartungen schon aus reiner Gewohnheit eher niedrig ansetze. Doch unverhofft kommt oft: diesmal ist es die schwedische Formation Rimthurs, die mich daran erinnert, dass auch gut begründete Vorurteile keine unsterblichen Weisheiten sind.
Dabei ist dieses Demo im Prinzip völlig unspektakulär. Sechs vorwiegend schnelle, simpel arrangierte Stücke werden dem Hörer dargeboten, annehmbar in Szene gesetzt, wenngleich etwas unter der dumpfen Produktion leidend. Kurz und prägnant sind die Lieder, jeweils zwischen zwei und vier Minuten lang. Da bleibt keine Zeit für großartige Spielereien und entsprechend geradlinig gehen die beiden Schweden zur Sache, Tempowechsel gibt es kaum mehr als Songs. Womit Rimthurs dann bei mir punkten können? Mit Effektivität. Es mag nur zwei oder drei Riffs pro Stück geben, die sind aber in der Regel schön aggressiv und lassen trotzdem eine unterschwellige Melodik nicht vermissen, anhand derer man die Jungs geographisch auch dann einordnen könnte, wenn ich sie nicht schon im Land der Elche plaziert hätte. Zusätzlich darf eine Leadgitarre hin und wieder für ein paar akustische Farbtupfer sorgen. Auch der Mann am Langholz muss erwähnt werden, obwohl der - wie gesagt - nur aushilfsweise dabei ist. Sein Spiel erweitert das Klanguniversum Rimthurs' um mindestens eine Dimension, ist es doch stets präsent und übernimmt gelegentlich gar die melodische Führungsarbeit. Besonders viel Sorgfalt wurde dem Gesang zuteil. Dieser ist vergleichsweise tief, dabei sehr kraftvoll und oft zweistimmig gehalten. Weit im Hintergrund hat man auch ein paar Chöre versteckt, die erst unter Kopfhörern ihre volle Wirkung entfalten.
Rimthurs ist ein weiterer Beweis, dass man auch mit einfachen Mitteln gelungene Musik fabrizieren kann, wenn man denn nur will. Sehr erfreulich finde ich, dass man sich nicht mit den Diensten eines Plastetrommlers zufrieden gab, sondern selbst Hand anlegte. Das kraftvolle Geklopfe passt hervorragend zum geradlinigen Material, das unter Konservenrhythmen fraglos gelitten hätte. So jedoch kann man Lieder wie "Krigvind" oder "Vitekrist" ungestört genießen. Und ich genieße sie so sehr, dass ich mich sogar dazu hinreißen lasse, für die Band mit einer Wertung Werbung zu machen, die der eine oder andere sicher übertrieben finden wird. Doch wenn ich ein Demo in Dauerwiederholung hören kann, dann ist weniger einfach nicht drin.

8/10

Rimthurs@download.com
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Erik
13.09.2004

:: English version ::

Honestly, when I get my hands on the first demo recording of a one-man-band with a session bass player I usually don't get overly excited. Too many projects of this kind have - if anything - only made me feel sick, thus I prepare myself by not expecting too much or anything at all. But miracles do happen after all: this time it is the Swedish outfit Rimthurs which reminds me that even well-founded prejudices are not immortal pieces of truth.
Despite this opening praise I have to confess that this demo is actually not all that spectacular. Six mainly fast tracks with simple arrangements are presented on this tape, performed well enough but slightly suffering from a somewhat muffled production. Lasting between two and four minutes the songs are quite short not leaving much room for useless gimmicks. The result is very straight-forward Black Metal, there are hardly more tempo changes than tracks on this recording. So the question remains: why do I like Rimthurs at all? How have they managed to impress me? By being effective. There may be only two or three riffs in each song but those few are nicely aggressive. And on top of that they never lose a subtle sense of melody which would make you place Rimthurs correctly on the map even if I had not mentioned yet that they are from Sweden. Additionally, a lead guitar provides more audial pleasure every now and then. Also the bass player needs to be mentioned - even though he has just been hired for session purposes. His contribution adds a whole new dimension to the Rimthurs universe, being always present in the mix and even taking over the melody from time to time. Much attention was focussed on the vocals. The voice is rather low in comparison while very powerful in its performance, and often we get to enjoy some dual shouting. Far in the background of the mix one can make out few epic choires which are best listened to under headphones.
Rimthurs is another proof that great music can be achieved by simple means if there is will and dedication. I am very pleased that the Swedes did not go for the easy solution (as too many other similar projects) and used real drums instead. The powerful pounding fits perfectly with the straight material which would have suffered quite a bit from computer drums. This way, however, we can enjoy songs like "Krigvind" or "Vitekrist" in all their glory. And I myself enjoy them so much that I'm lightheaded enough to give them a rating which some will find overly optimistic. But if I can listen to a demo again and again and again it's simply impossible to say I wouldn't be impressed.

Translated by Erik

Redaktionsbewertung:
azaghal 6 Argathon -
Laeknishendr - Johannes -
Erik 8 psephos -
sic 6,5 Amicus 5,5
IT -
Gesamtdurchschnitt: 6,5