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Interessant zu beobachten, welche Erscheinungen unser aller Lieblingsmedium Internet zu Tage führt. Obwohl
vorliegende Truppe über eine eigene Netzseite verfügt und darüber hinaus sämtliche Songs zum kostenlosen
Runterladen auf einem anderen Portal bereitstellt, wundert sich der Rezensent, warum überhaupt keine
bandbezogenen Infos veröffentlicht wurden. Stattdessen zeigen die Verantwortlichen obskure Bilder von
Massengräbern sowie das kaum umwerfende Band-Wappen... und warum das Album "Eiserner Rhein" heißt, auf dessen
Cover eine öde Allee abgebildet ist, muss mir auch erst jemand erklären. Egal, widmen wir uns den fünf
Kompositionen, mit denen die Truppe Eindruck schinden will.
Der instrumentale/klangliche Bereich grenzt sich schon mal vom anderen Rest ab. Was allerdings nebst dem
üblichen Gitarrenrauschen, den weit in den Hintergrund gemischten Vocals sowie dem stark nach Plastik
riechenden Trommler auffällt, ist der Bass - sowas extrem Knöchernes hab ich seit Äonen nicht mehr gehört.
Hinzu kommt, dass der Bassist im Vergleich zur meist schnell spielenden Gitarrenfront unglaublich lahmarschig
am Geschehen teilnimmt, abgesehen vom akzeptablen Riffing. Er hätte ruhig ein Plektrum zur Hand nehmen können,
wäre weitaus weniger störend rübergekommen, da bin ich mir sicher. Bezüglich den Liedern bewegen sich
Rheinkraft im durchschnittlichen Feld, bis auf den Rausschmeißer "Die schwarzen Flüsse des Waldes" kann
allerdings keines der restlichen vier Stücke wirklich überzeugen, zu abwechslungslos rauscht das Material von
einem Ohr zum anderen. Mal schnell, mal langsam geht der Haufen mit bekannt vorkommenden Tonfolgen die
üblichen Punkte durch, um als sogenannter BM-Act angesehen zu werden.
Ob Potenzial für weit höhere Aufgaben vorhanden ist, bleibt erstmal dahingestellt.
Fazit: Ihr habt es wahrscheinlich schon mitbekommen: Rheinkraft sind trotz zeitweilig aufblitzenden,
positiv zu bewertenden Aspekten einfach nicht gut genug, um heutzutage noch irgendwie aufzufallen. Sie
haben die Essenz des Black Metal noch lange nicht draußen und ob sich dies ändern wird, bezweifle ich mal. |
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