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Wenn man mit einer Veröffentlichung aufwartet, die dem jetzt schon leicht angefressenen Rezensenten nebst
Sprüchen wie "Alcochaoticblacknoise" oder "666% vol.", welche den Anschein erwecken, dass hinter jener
deutschen Dreierformation eine reine Sauf- und Spaßcombo steckt, dermaßen sinnentleerte Pseudonym-Namen wie
"Assmoth" (zuständig für alle Klampfen), "St. George" (Vocals) und "Cörnhellius" (am Schlagwerk tätig) im
Inneren der zwei schief geschnittenen Seiten offenbart, ist definitiv und buchstäblich Schluss mit lustig.
Erblickt das entnervte Auge jedoch noch die an Motörhead ("God Save The
Queen") beziehungsweise Exodus ("Crucifucked") erinnernden Songtitel, geht der Autor jenes Reviews sofort von klassischen Metalheads aus,
die sich nach härteren Sachen umsahen und "zufällig" auf den Schwarzmetall stießen, der nach dem ersten,
zugegebenermaßen äußerst subjektiven Eindruck doch qualitativere Früchte trägt.
Musikalisch sieht es, wenn man sein Blickfeld ausschließlich auf den Black Metal reduziert, gar nicht mal so
schlecht aus: Halbwegs kontrollierter, teils eher dem Thrash Metal zuzuordnende Arrangements werden hier in
vier mehr oder weniger großen Kapiteln dem Hörer verabreicht. Überraschende Variationen oder tolle Ideen
werden aber seitens des Haufens nicht geduldet, ergo ebensowenig angewendet. Stattdessen beschränkt man sich
auf diverse, in der großen, weiten Welt der härteren Klangart übliche Standardbreaks - dass einen derartige
Songmuster eher still dasitzen lassen, denn wilde Bang-Orgien auslösen können, versteht sich von selbst...
Unabstreitbar hingegen, dass der Dreier sein Handwerk versteht. Instrumental kommt die Band zwiespältiger
davon: Nicht nur der Brüllwürfel begeistert anhand seines herrlich unbefangenen Rumschreiens - nein, selbst
der eigentlich ordentlich agierende Gitarrist meistert es zudem, den knurrig klingenden Bass richtig zu
bedienen. Bezüglich der Drums fährt "Königin Absinth" auf solide gespielten Knüppelschienen. Hauptsache rauh
war hingegen das Produzenten-Motto, dessen Abmischung passabler Natur ist.
Fazit: Schwermetaller mit Leib und Seele, die ab und an den kleinen Hunger nach durchschnittlicher, möglichst
unkommerzieller BlackThrashNoise-Mucke verspüren, sollten tunlichst einen Shop aufsuchen und sich jenen
Tonträger zulegen. Somit bleibt schlussendlich noch zu vermelden, dass Queen Absinthia im nächsten Jahr einen
Longplayer rausbringen werden... daher eine Bitte an St.George & Co: Weiter so! |
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