QUEEN ABSINTHIA

First Injection - Fucked By The Green Fairy (Demo 2004)


Wenn man mit einer Veröffentlichung aufwartet, die dem jetzt schon leicht angefressenen Rezensenten nebst Sprüchen wie "Alcochaoticblacknoise" oder "666% vol.", welche den Anschein erwecken, dass hinter jener deutschen Dreierformation eine reine Sauf- und Spaßcombo steckt, dermaßen sinnentleerte Pseudonym-Namen wie "Assmoth" (zuständig für alle Klampfen), "St. George" (Vocals) und "Cörnhellius" (am Schlagwerk tätig) im Inneren der zwei schief geschnittenen Seiten offenbart, ist definitiv und buchstäblich Schluss mit lustig. Erblickt das entnervte Auge jedoch noch die an Motörhead ("God Save The Queen") beziehungsweise Exodus ("Crucifucked") erinnernden Songtitel, geht der Autor jenes Reviews sofort von klassischen Metalheads aus, die sich nach härteren Sachen umsahen und "zufällig" auf den Schwarzmetall stießen, der nach dem ersten, zugegebenermaßen äußerst subjektiven Eindruck doch qualitativere Früchte trägt. 
Musikalisch sieht es, wenn man sein Blickfeld ausschließlich auf den Black Metal reduziert, gar nicht mal so schlecht aus: Halbwegs kontrollierter, teils eher dem Thrash Metal zuzuordnende Arrangements werden hier in vier mehr oder weniger großen Kapiteln dem Hörer verabreicht. Überraschende Variationen oder tolle Ideen werden aber seitens des Haufens nicht geduldet, ergo ebensowenig angewendet. Stattdessen beschränkt man sich auf diverse, in der großen, weiten Welt der härteren Klangart übliche Standardbreaks - dass einen derartige Songmuster eher still dasitzen lassen, denn wilde Bang-Orgien auslösen können, versteht sich von selbst... Unabstreitbar hingegen, dass der Dreier sein Handwerk versteht. Instrumental kommt die Band zwiespältiger davon: Nicht nur der Brüllwürfel begeistert anhand seines herrlich unbefangenen Rumschreiens - nein, selbst der eigentlich ordentlich agierende Gitarrist meistert es zudem, den knurrig klingenden Bass richtig zu bedienen. Bezüglich der Drums fährt "Königin Absinth" auf solide gespielten Knüppelschienen. Hauptsache rauh war hingegen das Produzenten-Motto, dessen Abmischung passabler Natur ist. 
Fazit: Schwermetaller mit Leib und Seele, die ab und an den kleinen Hunger nach durchschnittlicher, möglichst unkommerzieller BlackThrashNoise-Mucke verspüren, sollten tunlichst einen Shop aufsuchen und sich jenen Tonträger zulegen. Somit bleibt schlussendlich noch zu vermelden, dass Queen Absinthia im nächsten Jahr einen Longplayer rausbringen werden... daher eine Bitte an St.George & Co: Weiter so!

6/10

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Amicus
08.10.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 8 Argathon -
Laeknishendr 8 Johannes -
Erik 7 psephos -
sic - Amicus 6
IT -
Gesamtdurchschnitt: 7,3