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No Colours Records, das Label dieses Duo Infernale, hat kurz vor dem Release dieses Werkes ein Advance-Tape
veröffentlicht, das die hungrige Fanmeute Pests auf etwas wirklich Großes einstellen sollte. Kurze Zeit
später wurde "Desecration", übrigens die erste LP der beiden kompromisslosen Schwarzwurzler, veröffentlicht
- und man wurde nicht vom ersten, positiven Eindruck enttäuscht: Die Produktion hat einen etwas matten,
sehr trockenen Sound, der hervorragend zu den Liedern wie die Faust auf's Auge passt und jedes Instrument
(außer dem Bass, der etwas untergeht) klar heraushören lässt.
"Ninth Nocturnal Departure", der schnelle Opener, beginnt düster und geheimnisvoll, verwandelt sich in ein
schön anzuhörendes Midtempo-Massaker mit einigen passenden Breaks und innovativer Lyrik (die Necro wieder
mit seinem einmalig krächzenden Stimmorgan singt) und endet genauso mysteriös und voller Unheil wie zu
Anfang dieses Liedes. Weiß zu gefallen und ist einer meiner Favoriten auf diesem Album. Das nächste Lied
mit dem vielversprechenden Titel "Commanding Armageddon" ist eine Ode an den Tod. Schleichend und aggressiv
schreitet dieser langsame Nackenbrecher voran, ohne jemals langweilig zu werden. Zu gleicher Zeit genial
und erschütternd schwer.
Ein knackiger, schon jetzt zeitloser Klassiker ist "Hours Of Eternity And Death", der schnell vorprescht und
mit einigen Passagenwechseln die Atmosphäre flugs ändert.... was beim Sukzessor "Dark Northern Winters"
nicht der Fall ist, weil sich lange nichts tut. Zum Schluss gibt es aber zur Entschädigung eine tolle Hook,
die einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Das doomige Metronom schlägt jedoch bei "Descending" am Höchsten
aus. Depressiv, wirklich gemächlich sowie mit Endzeitstimmung stampft dieser Track Sekunde für Sekunde
voran, um etwas schneller im Fade-Out zu verschwinden. "I Am The Plague" markiert den Schlusspunkt dieser
34-minütigen Attacke. Ein typsicher Pest-Midtempo-Song, der im Gegensatz zu "Towards Desolation" oder
"Thorns From Underneath" nicht weiter auffällt, obwohl hier abermals einige ausgezeichnete Akkorde auf Band
gebracht wurden.
Fazit: Die Scheiblette ist das Geld definitiv wert und jeden, der auf rauen Old School steht, sicher nicht
enttäuschen wird. |
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