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Mit der Mini-LP "Blasphemy Is My Throne" und dem großartigen Debutalbum "Desecration" für großes Aufsehen
gesorgt, erkundet das schwedische Duo "neue" Ufer: Während man beim Erstlingswerk bis auf das doomige Stück
"Descending" die schnellere Schiene gewählt hat, wird bei dem vorliegenden Werk die Weiche auf die andere
Stärke Pest's gestellt - depressiver, langsam treibender Black Metal. Dass die beiden Musiker abermals auf
elektronische Hilfsmittel und dumme Sprüche im Booklet verzichtet haben, überrascht sicher niemanden, der
die Band kennt.
Ein unheilschwangeres Riff eröffnet "Lífit Es Dauðafærð", das übrigens als "Das Leben ist eine Reise des
Todes" zu übersetzen ist und das einzige Lied auf dieser MCD darstellt. Mit der Zeit baut sich eine
beklemmende Stimmung auf und Necro fängt an, die ersten Verse des Textes im Schwedisch des zehntes
Jahrhundertes runterzuschreien (leider ist der Text nicht im Booklet abgedruckt). Was im Gegensatz zu
"Desecration" sofort auffällt, ist der verstärkte Einsatz von Hall, sowohl bei den Instrumenten als auch bei
der Stimme. Breaks werden geschickt, nicht vorhersehbar und dennoch so gekonnt in das Lied eingebaut, dass
es der Atmosphäre keinen plötzlichen Abbruch tut. Im Gegenteil: Man kann dem Stück ohne brutale
Zwischeneinspielungen folgen. Wenn dem Sänger die letzten Worte aus dem Hals entfliehen, erfolgt eine längere
Passage, in der ein Riff etwas zu sehr in die Breite gewälzt wird, was aber durch die Endpassage, einem
wirklich passenden Akkord mit Bassbegleitung, mehr als wett gemacht wird.
Fazit: Pest haben mit diesem kleinen Kunstwerk bewiesen, dass sie auf einer Länge von mehr als 20 Minuten
viele Ideen geschickt vereinen können und somit keine langweilige Ansammlung an längst gehörten Passagen
veröffentlicht haben. |
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