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Einen guten ersten Eindruck hinterlässt die neueste Panzerfaust-Aufnahme: primitives Geradeausgetrommel, räudige
Gitarren, das Ganze ordentlich polternd in Szene gesetzt. Die Zeichen stehen also auf Sturm, als Hörer kann man
sich schon mal seelisch und moralisch auf eine knappe Viertelstunde sehr traditionellen Black Metals gefasst
machen. Panzerfaust kennen keine Kompromisse und das ist auch gut so. Mehr noch als auf älteren Aufnahmen ist
der Geist Bathorys stets präsent, wenn diese Deutschen vollkommen schnörkellos in den Kampf ziehen.
Nach dieser Vorrede fragt ihr euch sicherlich, warum unter dieser Besprechung nur fünf Punkte stehen. Nun ja,
das ist recht einfach zu erklären. Panzerfaust sind zwar auf den richtigen Pfaden unterwegs, nur sind diese
mittlerweile so ausgetreten, dass es schon einiger Mühe bedarf, mich dennoch von einer Veröffentlichung zu
überzeugen oder gar zu begeistern. Und das schafft man mit "Satanic..." eben nicht, denn auf der Kassette steht
in überlebensgrossen Lettern "STANDARD". Es ist nicht der eher mittelprächtige Gesang, der bei mir einen
grösseren Erfolg dieses Werkes verhindert und auch über das bescheidene Schlagzeugspiel kann ich hinwegsehen.
Was Panzerfaust fehlt, sind schlicht und einfach Ideen, will heissen Riffs und Melodien, die für magische
Momente sorgen. Nur mit dem Erfüllen der stilistischen Mindestanforderungen ist bei mir kein Staat mehr zu
machen, auch wenn diese durchaus authentisch umgesetzt werden. Es mag hart erscheinen, Panzerfaust als
"durchschnittlich" einzustufen, aber für fünfzehn Minuten ohne Höhepunkte gibt es ganz einfach keine bessere
Wertung. Und in Anbetracht der jüngsten Alben von Bands wie Hate Forest, Funeral Mist oder Drudkh ist "Satanic
Holocaust Black Metal" mit fünf Punkten eigentlich noch sehr gut bedient. |
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