PANTHEION

Friedensbringer (MCD 2003)


"Prost Hamburg!... Schnaps und Nutten!" - so die sachlich-kurze Umschreibung des Belphegor-Frontmanns anlässlich deren letzten Live-Mitschnitts. Dass die Kulturstadt Europas noch mehr als nur dies zu bieten hat, versuchen uns Pantheion zu beweisen. Gegründet 1993 unter dem Namen Pantheon wurde drei Jahre später das erste Demo aufgenommen, gefolgt vom 97er Ganzheit-Demo. Danach wurde es still um diese Formation, bis zum Release dieser MCD, die mit dem Namenswechsel zu Pantheion einhergeht, um Verwechslungen mit der NS-Band aus den USA entgegenzuwirken.
Was als erstes ins Auge sticht, ist das Cover: schönes stimmiges Grün mit einem scheußlichen weißen Streifen am linken Rand. Auch das Back-Cover vermag es nicht, wirklich Aufschluss über die musikalische Richtung der Band zu geben. Black Metal vermutet man in erster Linie nicht dahinter. Aber genug gelästert. Kommen wir zum eigentlich wichtigen, nämlich der Musik.
Eröffnet wird diese Drei-Track-MCD mit "Crimson Dawn" - einem kurzen stimmigen Keyboard-Intro, gefolgt von "Storms Enter The Autumn Grey". Recht schneller Melodic Black Metal, aufgelockert von Breaks, die gelegentlich in Richtung Viking Metal abdriften. Die gefälligen Gitarrenmelodien wechseln sich ab mit einpräg- samen Keyboardklängen und stehen im krassen Gegensatz zum harschen Keifgesang, der dem Ganzen die nötige Härte und Atmosphäre zu verleihen vermag. Der nächste Song "Hexentanz" schlägt dann auch in die selbe Bresche, wenngleich doch etwas gemäßigter. Mit "Friedensbringer" folgt der letzte und meiner Meinung nach beste Song auf dieser MCD und gefällt durch seine Schnelligkeit und treibende Kraft. Der Gesang ist exzellent gelungen und erinnert nicht nur in puncto Atmosphäre an Cryogenic.  Zum Schluss dann noch ein einminütiges Outro, welches sich erst nach dem abrupten Ende als solches erschließt. Ob so gewollt oder ob die Band bei der Komposition von "Lunar Sonic Phalanx" in eine kreative Sackgasse geraten ist, wird dabei wohl ihr Geheimnis bleiben. 
Summa summarum bleibt ein gelungenes Werk melodischen Black Metals, welches durch seine Vielzahl an eingebrachten Ideen besticht und durch seine sorgfältig ausgearbeiteten Songstrukturen mehr als einen Schnellschuss darstellt. Zu beziehen ist das Teil für 5 € bei der Band.

7,5/10

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azaghal
09.02.2003