OLC SINNSIR

The Throne Of Dead Emotions (2003)


Hat der Verzehr von Rotwein, Käse und Froschschenkeln Einfluss auf das künstlerische Vermögen von Musikern? Nun, wahrscheinlich wurde dieser Sachverhalt (ausnahmsweise!) noch nicht von der Wissenschaft unter die Lupe genommen, aber wenn man sich die immer wieder hervorragenden Bands anschaut, die Frankreich hervorbringt, so kann man sehr wohl auf den Gedanken kommen, dass obige Frage eine legitime Arbeitshypothese darstellt.
Olc Sinnsir sind eine weitere Band aus dem Lande der Schneckenesser und auch ihr Debütalbum "The Throne Of Dead Emotions" sorgt bereits seit geraumer Zeit für Freude in meinem CD-Schacht. Stilistisch haben die Franzosen sich dem Prügel-BM mit leicht schwedischer Note verschrieben und klingen wie eine extremere Version ihrer Landsleute Crystalium ohne Keyboards und Spielereien. Die Mannen von Olc Sinnsir sind also Vertreter der reinen metallischen Lehre und während der ersten Momente des Kennenlernens könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, es einfach nur mit Brutalo-Combo Nummer 54241 zu tun zu haben. Diese Einschätzung muss jedoch recht bald grundlegend revidiert werden, denn OS verstehen es vorzüglich, ihr Schlachtfest mit langsameren Abschnitten zu verfeinern. Weitere Pluspunkte sammelt man durch den gelungenen Gesang, der etwa die Hälfte der Texte auf französisch vorträgt, was mir seit eh und je gut gefällt. Aber natürlich hängt Wohl und Wehe eines Albums letztendlich von den Riffs ab, wer in dieser Beziehung versagt, kann zumindest bei mir gleich einpacken. Doch gerade in diesem Bereich muss man sich um Olc Sinnsir keine Sorgen machen. Hört euch einfach nur den Anfang des Quasi-Titelstücks "Under The Throne Of Dead Emotions" an, der unter "Specials" zum Runterladen bereit steht. Wer beim Hören dieses absolut ekstatischen Riffs nicht in Verzückung gerät, dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen.
Vom Klang des Albums gibt es zu berichten, dass "The Throne Of Dead Emotions" mit einer recht klaren und kraftvollen Produktion ausgestattet wurde. Sogar der Bass ist deutlich zu hören, ein weiteres Detail, das auf der Liste meiner persönlichen Vorlieben ganz weit oben steht. Viel entscheidender für den positiven Gesamteindruck des Albums ist jedoch das Schlagzeug. Das wird erstens sehr kompetent bedient und klingt zweitens absolut genial. So lebendig, kraftvoll und authentisch wurde Drumming nur selten in Szene gesetzt. Jeder Anschlag explodiert förmlich im Ohr und sorgt so für grösstes Hörvergnügen. Auch hier kann ich euch nur nochmals empfehlen, mal selbst reinzuhören. Ansonsten lauft ihr Gefahr, ein verdammt starkes Album einer vielversprechenden Truppe zu verpassen. Und das wollen wir doch alle nicht, oder?

8/10

Official Website
Kommentar abgeben

 

Erik
30.09.2003