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Nordisches Blut tauft sich das Projekt um Vargsang, Ex-Mitglied von Graven und Gründer des gleichnamigen Projektes
Vargsang.
Die Musik auf dem ersten Album von Nordisches Blut mit dem Titel "Our Banners Will Rise", kann man in gewisser
Weise als eine Mischung aus Vargsang (der Band) mit Pagan-Einflüssen beschreiben: Im Mid-Tempo stampfender Black
Metal der alten Schule paart sich mit hymnischen Chören, Keyboards und gelegentlich tiefen und dumpfen
Kriegstrommeln. Der Gesang ist komplett im Black Metal-Bereich angesiedelt und stellt den schon von Vargsang
bekannten, krächzenden Gesang dar. Die Texte sind vorwiegend in Englisch verfasst, lediglich zwei der 7 Songs
wurden in deutscher Sprache geschrieben. Die Lyrics sind leider nicht abgedruckt, aber Songtitel wie "In Pagan
Fire", "Im Kampfe" und "Our Forefathers Pride" lassen doch vermuten, worüber die Texte handeln. Das Sound-Gewand
ist recht sauber gehalten, jedes Instrument ist differenziert zu hören und keines nimmt eine überwiegende Rolle
ein. Dabei wird jedoch nicht der letzte Funken Räudigkeit weggelassen, so dass der Sound zwar klar, aber immer
noch lebendig und nicht klinisch aus den Boxen kommt. Die Songs bewegen sich alle zwischen 5-6 Minuten und sind
somit nicht zu lange geraten, was der Atmosphäre sehr zugute kommt, da die Riffs nicht auf ein unerträgliches Maß
wiederholt werden und die Stücke somit abwechslungsreich gestaltet sind. Und eben diese Atmosphäre weiß einen sehr
zu überzeugen, in den Kompositionen steckt sehr viel Herzblut und Ernst. Gelegentlich erinnert mich das Album stark an
Graveland's "Thousand Swords", was wirklich keine Kritik sein soll, da es schon sehr bemerkenswert ist, wenn man
ein Stück der dichten Atmosphäre dieses Meisterwerks einfangen kann. Und dies ist Nordisches Blut durchaus
gelungen.
Sicherlich erfindet die Band mit "Our Banners Will Rise" das Rad nicht neu und es werden keine Neuerungen in das
Genre mit eingebracht, aber das erste Album stellt ein solides und durchaus sehr gutes Einstandswerk dar. Wer mit
alten und neueren Graveland und/oder Pagan Metal generell etwas anfangen kann, der sollte Nordisches Blut
durchaus mal ein Ohr schenken. Als Anspiel-Tipp empfehle ich das geniale "Heroic Spirit", welches mit seinen
Melodien, Rhythmen und der Atmosphäre sehr an Graveland's Meisterwerk "Thousand Swords" erinnert. |
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