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Dass Schweden gegen Mitte und Ende des letzten Jahrzehnts recht mutig aus dem Black Metal-Brunnen schöpfte,
dürfte klar sein. Dass es sich dabei jedoch um meist Qualität garantierende Quasi-Familienunternehmen handelte,
noch viel mehr. So findet man auch bei den sehr ursprünglich veranlagten Niden Div. 187 ein Gesicht, das dem
Einen oder Anderen etwas sagen könnte. Saitenfritze Leo Pignon hatte nämlich auch bei A Canarous Quintet seine
Finger im Spiel, die für ihr Debut "Silence Of The World Beyond" noch heute Ehrenstatus bei mir einheimsen
können.
Doch genug der historischen Aufarbeitung. Niden Div. 187 hatten's im Grunde mies geplant. Die '96er MCD
"Towards Judgement" bot zwar eingängigen und gewohnten, aber sehr respektlosen und wütenden Black Metal, kam
aber einfach zu spät. So verhält es sich auch heute. Vorliegendes Material ist zu durchschnittlich, um
wirklich reizen zu können - eigentlich. Die Geschwindigkeit variiert nur mit dem Ziel der minimalen
Auflockerung, das heißt, es wird fast stetig durchgeholzt. Riffs und Melodien sind herkömmlich treibend, teils
recht melodisch gehalten und sehr gut dafür geeignet ein kleines Wäldchen zu roden. Den Vocals kommt quasi
eine automatische Schlussfolgerung nur noch recht. Dennoch, die Schweden haben irgendwas; eine ganz merkwürdige
Note, die durchaus zu gefallen weiß. Eine wirklich hohe Bewertung steht nicht zur Debatte, soviel sei klar,
aber Niden Div. 187 beweisen auf ihrem kleinen Erstling, dass sie zumindest verstanden haben, worum es beim
Thema Black Metal geht. In manchen Momenten weiß die Musik förmlich mitzureißen, scheinbar gerade durch dieses
alte, hier angewandte Prinzip. Wenn es schon schnell genug ist, geht es noch schneller - wenn ein Break Ruhe
vermuten lässt, erwischt man den richtigen Moment, um noch mal richtig los zu legen. Zudem sind nur 50% des
Angebotes an gut produzierter Melodik wirkliche Alltagsware, der Rest ist weitaus mehr.
Trotzdem, anno 2004 lastet der Ausgelutscht-Aspekt zu sehr auf den Schultern eines solchen Werkes. Deshalb
vergebe ich 4 Zahlen mit Rücksicht auf die schlechte Haltbarkeit und des generellen Durchschnitts, 2 dicke für
die wirklich tollen Momente auf "Towards Judgement" und ein halber kommt dem Altersheim zugute. Cool und blöd
zugleich - zwiespältiges Unterfangen. |
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