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"It all started in the last days of 2003. I had the need to express myself by starting out a project and making
the music I like and the way I want it to be."
Da will man eine halbwegs ermutigende Kritik schreiben und dann sowas. Ich habe ja nichts gegen junge Bands,
davon konnte man sich an dieser Stelle schon des öfteren überzeugen. Was mich aber auf die Palme bringt, sind
unausgegorene Schnellschüsse und unterm Strich gehört auch Nibdem's Erstling zu diesen.
Sicher, "Destroy Yourself" ist nicht das schlechteste Demo aller Zeiten, für 40 Sekunden habe ich sogar gedacht,
es könnten ganz unterhaltsame 20 Minuten werden, auch wenn schon die Gitarre allein etwas arg nach billiger
Aufnahmesoftware klingt. Aber das hätte man noch verschmerzen können, unerträglich wird es jedoch, wenn sich das
"Schlagzeug" einmischt, das klingt nämlich nicht nur billig, sondern nach Shareware und ist besonders in den
schnellen Abschnitten einfach nervenaufreibend. Selbst wenn man es mal schafft, kurzzeitig über die "Produktion"
hinwegzusehen, stellt sich keine Euphorie ein. Zwar gibt es hin und wieder hörbare Riffs, doch die sind erstens
fast alle bei Kanwulf geklaut und zweitens nicht besonders geschickt arrangiert, auch die rhythmische Basis
wirkt beispielsweise bei "Emptiness" etwas gewöhnungsbedürftig bzw. schlicht zerfahren. Eine Ausnahme bildet
das Titelstück, bei dem auf wilde Ausritte des Stromtrommlers verzichtet wird und das auch sonst einen
gelungenen Eindruck macht. Zumindest ist das beim ersten Durchlauf so, beim zweiten wirkt es schon allzu
bekannt und beim dritten Anlauf kann man es dann endlich als - ziemlich dreiste - BM-Version von Rammstein's
"Klavier" identifizieren. Die Riffs, der komplette Songaufbau, so ziemlich alles wurde recht offensichtlich von
den Berlinern "inspiriert". Nun ja, zumindest wissen wir jetzt, wie der Einzelkämpfer hinter Nibdem zum "Metal"
gekommen ist... |
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