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Altgermanische
Mythologien, Schlachtensamples und stampfende Kampfrhythmen stellen den
musikalischen Boden für jede Heidensympathisanten-Kapelle dar, auch
Nebelhorn bedient sich dieser Grundnahrungsmittel zur Genüge. Nach dem
unverhältnismäßig kurzen Demo "Utgard" hat Mastermind
Wieland die längeren Spielzeiten entdeckt, acht Lieder kommen hier nun
auf eine gute Dreiviertelstunde. Epische Elemente sind also
omnipräsent? Nicht ganz.
"Gen Helwegs Grund" vereint High-Speed-Saitenhexerei mit getrageneren Abschnitten, manchmal blitzen auch dezent
melancholische Ideen durch das nostalgisch anmutende Dickicht. Dass darüber hinaus heroische Chöre, akustische
Schmankerl ("Hel die Streitaxt" als Musterbeispiel) sowie Zitate aus dem klassischen Heavy Metal verwendet werden,
ist zwar keine alles umstoßende Revolution, vermeidet aber verfrühte Sekundenschlaf-Phasen. Vereinzelt greift der
Protagonist auf durchaus atmosphärische Knöpfchendreherei und äußerst kitschigen Tastenterror zurück, was die
Trueness-Kurve gleich einmal in den Keller sinken lässt. Zum Glück verweilt diese Misere nicht lange, sodass der
positive Teil deutlich überwiegt; wobei ich anfangs an der Qualität des Werks gezweifelt habe, da die ersten drei
Nummern schlaffe, lustlose Rohrkrepierer sind. "Das Nebelhorn" kehrt den negativen Trend um, ab diesem Zeitpunkt
wird alles besser gemeistert - angefangen beim Gitarrenspiel bis hin zum noch wuchtigeren Sound. Dementsprechend
logisch, dass "Einst Freunde" anhand seines kurzweiligen, stimmungsfördernden Aufbaus den Höhepunkt markiert und
insgesamt einen korrekten Eindruck hinterlässt. |
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:: English version ::
Ancient German mythologies, samples of battles and tramping fighting-rhythms mark the ground for every pagan
sympathising band, also Nebelhorn use these staple foods well enough. After the disproportionately short demo
"Utgard" mastermind Wieland discovered a longer playtime, eight songs make it up to three quarters of an hour.
Epical elements are therefore omnipresent? Shortly.
"Gen Helwegs Grund" unites high speed string witchery with solemn parts, frequently melancholic ideas twinkle
discreetly through the nostalgic spinney. Beyond that heroic choirs, acoustic niceties ("Hel die Streitaxt" as an
example) as well as excerpts of classic Heavy Metal are used, which is not an all overturning revolution, prevents
premature phases of microsleep. Loosely the protagonist goes back to atmospheric nub-spinning and extremely kitschy
key-terror which lets the curve of trueness drop into the cellar. Luckily the misery doesn't stay long, so that the
positive part prevails perspicuously, whereas at the beginning I doubted the opus' quality, because the first three
titles are slack and sluggish barrel bursts. "Das Nebelhorn" inverts the negative trend, from this time forward
everything is handled better - starting with the guitars finishing with the more beaming sound. Accordingly logic
is, that "Einst Freunde" marks with its diverting composition the climax and leaves overall a correct impression.
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