NEBELHORN

Gen Helwegs Grund (CD 2005)


Altgermanische Mythologien, Schlachtensamples und stampfende Kampfrhythmen stellen den musikalischen Boden für jede Heidensympathisanten-Kapelle dar, auch Nebelhorn bedient sich dieser Grundnahrungsmittel zur Genüge. Nach dem unverhältnismäßig kurzen Demo "Utgard" hat Mastermind Wieland die längeren Spielzeiten entdeckt, acht Lieder kommen hier nun auf eine gute Dreiviertelstunde. Epische Elemente sind also omnipräsent? Nicht ganz. 
"Gen Helwegs Grund" vereint High-Speed-Saitenhexerei mit getrageneren Abschnitten, manchmal blitzen auch dezent melancholische Ideen durch das nostalgisch anmutende Dickicht. Dass darüber hinaus heroische Chöre, akustische Schmankerl ("Hel die Streitaxt" als Musterbeispiel) sowie Zitate aus dem klassischen Heavy Metal verwendet werden, ist zwar keine alles umstoßende Revolution, vermeidet aber verfrühte Sekundenschlaf-Phasen. Vereinzelt greift der Protagonist auf durchaus atmosphärische Knöpfchendreherei und äußerst kitschigen Tastenterror zurück, was die Trueness-Kurve gleich einmal in den Keller sinken lässt. Zum Glück verweilt diese Misere nicht lange, sodass der positive Teil deutlich überwiegt; wobei ich anfangs an der Qualität des Werks gezweifelt habe, da die ersten drei Nummern schlaffe, lustlose Rohrkrepierer sind. "Das Nebelhorn" kehrt den negativen Trend um, ab diesem Zeitpunkt wird alles besser gemeistert - angefangen beim Gitarrenspiel bis hin zum noch wuchtigeren Sound. Dementsprechend logisch, dass "Einst Freunde" anhand seines kurzweiligen, stimmungsfördernden Aufbaus den Höhepunkt markiert und insgesamt einen korrekten Eindruck hinterlässt.

7/10

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Amicus
16.10.2005

 

:: English version ::

Ancient German mythologies, samples of battles and tramping fighting-rhythms mark the ground for every pagan sympathising band, also Nebelhorn use these staple foods well enough. After the disproportionately short demo "Utgard" mastermind Wieland discovered a longer playtime, eight songs make it up to three quarters of an hour. Epical elements are therefore omnipresent? Shortly.
"Gen Helwegs Grund" unites high speed string witchery with solemn parts, frequently melancholic ideas twinkle discreetly through the nostalgic spinney. Beyond that heroic choirs, acoustic niceties ("Hel die Streitaxt" as an example) as well as excerpts of classic Heavy Metal are used, which is not an all overturning revolution, prevents premature phases of microsleep. Loosely the protagonist goes back to atmospheric nub-spinning and extremely kitschy key-terror which lets the curve of trueness drop into the cellar. Luckily the misery doesn't stay long, so that the positive part prevails perspicuously, whereas at the beginning I doubted the opus' quality, because the first three titles are slack and sluggish barrel bursts. "Das Nebelhorn" inverts the negative trend, from this time forward everything is handled better - starting with the guitars finishing with the more beaming sound. Accordingly logic is, that "Einst Freunde" marks with its diverting composition the climax and leaves overall a correct impression.

Translated by Sir ChristCrusher

Redaktionsbewertung:
azaghal - Wolfsgrimm -
Laeknishendr - Ewigkeiten -
Erik - Necrowolf -
sic - Christenjaeger -
psephos - Sir ChristCrusher -
Amicus 7
Gesamtdurchschnitt: 7