|  | Schwierig ist es auf der einen Seite, erhaltene Eindrücke von gehörten Werken korrekt und nutzenbringend zu
        bewerten, wenn auf eben diesen nur ein Track zu finden ist, denkt man, denn häufig spiegelt ein Stück nicht
        das ganze Kompositionsvermögen eines Musikers und die wahre Qualität seiner Ergüsse im Allgemeinen wieder.
        Nicht so bei Nasheim. Die Schweden beweisen in einem zwar über 7minütigen, aber dennoch ungemein kurzweiligen
        Werk namens "Evighet", dass sie zweifelsohne zu der Sparte Künstler gehören, die ohne schlechtes Gewissen
        ihre Arbeit fortsetzen dürfen und manchmal auch sollen. Auf ihrer '03er Promo gehen sie nämlich einen Weg,
        wie er richtiger nicht eingeschlagen hätte werden können. Ursprünglicher Black Metal ist zu bestaunen, der sich aus allen Töpfen rund um die True-Stilistik eine Brise
        herausnimmt und sich auf den Braten streut. So erklingt neben nordisch-eingängig auch gern modern-melancholisch
        und alt-treibend, was sich in unaufgesetztem Abwechslungsreichtum widerspiegelt und schlicht zu gefallen
        weiß. Vorne und hinten stimmt's: die Saitenbretter summen sägend-dominant, das bemerkenswert unoffensichtlich
        elektronische Drumming ist leicht hintergründig und "technisch souverän", der Gesang behält
        genügend Ausdrucksstärke, indem er zwischen aggressivem Krächzen und derbem Gekreisch hin- und herpendelt. Anbei strahlt die Musik
        eine Frische aus, die der eigentlichen Bangbarkeit des Stücks weiterhin zuträglich ist, da allein schon die
        Melodisierung immer auf den richtigen Punkt kommt.
 Bleibt nur noch die erstaunliche Produktion hervorzuheben. Solch ein astreiner Klang ist erstens bei einer
        Promo und zweitens allein in diesem speziellen BM-Metier sehr selten. Somit sind alle Instrumente wunderbar
        deutlich herauszuhören, was mich besonders beim Bass erfreut. Zwar stellt "Evighet" sicherlich keinen
        Innovationsknüller dar, in sich und im Vergleich zum sonstigen True-Gefilde in Hinsicht auf den vorliegenden
        Variationssreichtum und die dennoch einschneidene Eingängigkeit ein kleines Highlight, das mehr als nur
        überzeugen konnte. Wo bleibt das Album?
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