NARTVIND

Until Their Ruin (CD/LP 2003)


Ah, belgischer Black Metal. Da kommen mir sofort Ancient Rites in den Sinn. Landesuntypischer klingen Nartvind auf ihrem Debüt, man könnte blind auch darauf tippen, dass sie aus dem hohen Norden kommen. Die Früh-90er Einflüsse à la Darkthrone sind jedenfalls nicht zu überhören. Egal, das was sie machen, machen sie gut bis sehr gut. So verstehen sie es, in stellenweise pures Gekloppe immer wieder atmosphärische, langsame Stellen einzufügen oder mit hymnenhaften, tollen Melodien zu überraschen. Gerade unter dem Gesichtspunkt sind Songs wie "The End Of The Another Human Life" und "Flowing Blood" absolute Knaller, bieten sie doch genau die Art von Melodien, die bei mir im Black Metal die angenehmen Schauer über den Rücken jagen. 
Von der musikalischen Seite ist auf dem Album absolut alles im grünen Bereich, auch wenn hier natürlich keine filigranen Techniker am Werk sind. Lediglich das überflüssige Intro hätte man sich meiner Meinung nach sparen können. Was die Scheibe aber richtig runterzieht und sie in der Endabrechnung bestimmt einige Punkte kostet, ist der wirklich grauenhafte Sound der Platte. Der mag auch daraus resultieren, dass die Zwei-Mann Truppe das Album ohne Bass eingespielt hat. Dadurch fehlt der Scheibe einfach die akustische Tiefe, die nötig gewesen wäre, um dem flachen Proberaum-Sound mit seiner Rausche-Gitarre ein bisschen Volumen zu verleihen. "Music recorded at Nartvind rehearsal room during 2001-2002", tja, was soll man dazu noch groß sagen? Man hört's...
Aber wie gesagt, die Songs reißen's raus und sorgen dafür, dass man sich "Until Their Ruin" trotzdem gerne anhört. Leute, die sich mit, sagen wir mal, "roherem" Sound besser anfreunden können als ich, dürfen gern noch ein bis zwei Pünktchen auf meine Bewertung drauflegen. Für mich bleibt's aber leider bei einer NOCH guten 7.

7/10

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Anonymus
03.07.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 6 Andy 6
Laeknishendr 6 Argathon 6
Erik 6 Johannes -
sic 6 psephos 6,5
IT - Amicus 6
Gesamtdurchschnitt: 6,1