NARGAROTH

Herbstleyd (1999)


...und selbst wenn der Feind jeden auf der Erde tötet, den Herbst wird es immer geben.
Wie dieses Werk mich berührt und was es für mich bedeutet, kann ich gar nicht beschreiben. Mit prasselndem Feuer und Gesang, Kriegsgetümmel und dem Plätschern des Wassers wird man in den Herbst hineingezogen, bevor die kindhaft bezaubernde Stimme von der Anmut des Herbstes zu erzählen beginnt, als der hereinbrechende Titelsong all die Trauer, das Leyd, den Schmerz, den Hass, die Verachtung tief zum Ausdruck bringt.
Karmageddon startet mit einem Drumbeat, der mich an Graveland erinnert, bevor er einem die apokalyptischen Visionen näherbringt. Nargaroth strotzt nur so von erhabener Kraft und Kampfesmut. Bei dieser Band schliesst man nur die Augen und es entstehen Bilder und Visionen und Gefühle, die tiefer nicht mehr zu 
vermitteln sind! Man steht auf dem höchsten Gipfel, der Wind heult, die weisse Landschaft unter sich, um dann in voller Kraft herabzustürmen. Die Erzählstimme beginnt wieder und erzählt von Wölfen aus der Unterwelt... sie kroch wieder zurück in den Brunnen, zurück in die Unterwelt... aaaAAAAaaa!... Der Schmerz erfasst mich und reisst mit in tiefe geschändete Katakomben, aus denen die Hassschreie bis an die Oberfläche dringen, um den Menschen zu künden... vom Tod... Ein unglaublicher Song, ein akustisches Zwischenspiel fällt ein, um dann in den (noch intensiveren) zweiten Teil zu münden. Und "Das schwarze Gemälde", was für ein Lied das ist! Die Gefühle, die hinter Nargaroth stehen, sind hier auf diesem Werk 
verewigt, eine unglaubliche Intensität, nicht die musikalische Perfektion oder andere Scheisse ist entscheidend, sondern die Atmosphäre und das, was sie in einem auszulösen vermag! Schreie des Hasses aus der Einsamkeit. "Für mich ist es Hass, ist es Kraft, Black Metal ist Krieg"
...ich träume davon zu töten, die Falschen, die Verhassten, ich träume davon... 
...so entstand das Leyd im Herbst.

10/10

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Geliebter des Regens
14.08.2002