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Unbeeindruckt von den momentan anhaltenden Kommerzstürmen, die leider
nicht nur von Dimmu Borgir oder der ach so bösen Wiege des Schmutzes aus
Großbritannien am Leben erhalten werden, brettert diese nun zu dritt bestehende
Combo (Natt bedient ab sofort den Tieftöner) äußerst old-school-mäßig in die
Kerbe. Bei der musikalischen Beeinflussung standen wie üblich nicht einheimische Gruppen Pate: Vergleiche mit
Blasphemy oder den guten alten Beherit-Tagen im Sinne von "The Oath Of Black Blood" sind hier zu ziehen, wobei derartige
Mischungen schon einige, heute zurecht bekannte Bands, wie die in den Staaten beheimateten
Krieg, hervorgebracht haben. Dass Nagrim noch an solch einem Status arbeiten müssen, hat verschiedene Gründe.
Der erste Grund jenes Fakts wäre die ein klein wenig eigenartige Mucke,
welche, obwohl schön nach vorne preschend, vor Abwechslungsreichtum nicht gerade strotzt. Wo zum Beispiel
"Flame Of Hell" mit seinem kompakten Aufbau sowie einigen aufmerksam machenden, weil netten
Momenten das eindeutige Highlight der Platte darstellt, nervt "Night Of Bloodthirst" aufgrund manchmal extrem ärgerlicher
Übergangs-Fehler ungemein. Zudem verlässt einen nicht das Gefühl, dem
hauptverantwortlichen Producer Aspa mangelte es an Interesse oder Tempus,
diesen Songs ein vernünftiges Klangbild zu verschaffen. Als Beispiel dient der
längste Track namens "Primordial Almighty", in welchem die Drums buchstäblich
den Gitarren hinterherhecheln, sprich: Wenn die Gitarrenfront auf ein langsameres Tempo wechselt, haut der Drummer noch
eine Sekunde auf der selben hohen Geschwindigkeit auf die Becken. Sowas klingt schlicht erbärmlich, angesichts des hier nicht ohrenschädigenden
Materials ist diese Tatsache jedoch mehr als bedauernswert. Schleppender
Einstieg, gelungene Bridges, fesselnde Basseinlagen sowie grimmige Stimmeinlagen zeichnen den vierten Track aus; wären die Drums lediglich
dort, wo sie sein sollten! Sowohl die zweite als auch dritte Krach-Komposition mit ihren teils getragenen, teils rasenden
Arrangement-Attacken fallen unter die Kategorie "verträgliches Durchschnittsmaterial", obwohl die abermals doofe Abstimmung mindestens
die Hälfte der vorhandenen, dreckigen Atmosphäre "verschluckt" - somit
versinken "Beneath The Remains Of Heaven" und "Night Of Bloodthirst" im Sumpf der durchwachsenen Stücke. Den Schluss vollzieht
eine rauere Variante des dritten Titels, wo sich offensichtlich der Abmischer von einer besseren Seite zeigt, weil in jenem Fall sogar der
Schlagzeuger zeitlich mit dem Rest der Instrumente mithalten, ergo seine
wahren Stärken ausspielen kann. Diese Sachlage lässt mich etwas erleichtert feststellen, dass der Dreier beim nächsten Mal ein
professionelleres Studio aufsuchen sollte anstatt auf wahrscheinlich gute Freunde zurückzugreifen, die zwar wenig kosten, dafür
nichtsdestotrotz ein gewisses Risiko für das Endprodukt darstellen.
Fazit: Nagrim haben sich keinen Deut verbessert, daher regnet es
viereinhalb Punkte plus inbegriffener Hoffnung auf bessere Werke in der
Zukunft. |
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