Dark Tunes Of Depression (Demo 2004)

"Dark Tunes Of Depression" ist das erste Lebenszeichen der jungen Schweden mit dem interessanten Bandnamen, auf 30 Stück limitiert und mittlerweile ausverkauft. Urteilt man nach der visuellen Wirkung dieses Demos, beschleicht einen der Gedanke von Depressive Black Metal und bestätigenderweise wird dieser auch geboten. Zumindest war das Ziel und Absicht von Nae'blis, lassen sie doch meist schleppend und schwebend ihren drei Expressionen freien Lauf. Dabei fällt in erster Linie das kaum zu erfassende Drumming auf, das beleidigend weit hintergründig vor sich hin ticktackt. Hinzu stoßen annehmbar gespielte Gitarren, mit denen das Hauptbild der Melodieführung regiert wird, die zeitweise in Harmonie mit ihren akustisch besaiteten Geschwistern arbeiten und mit rauen Krächzgesängen einen fähigen Partner zur Seite gestellt bekommen haben. Wie bei "I Close My Eyes To The World" wird ungewöhnlicherweise ein Piano zu Tone gebeten, das sich nach der Eingewöhnung gar nicht mal schlecht ins Gesamtbild überraschend einfügt. 
So wäre "Dark Tunes Of Depression" ganz bestimmt ein knackiger Einstieg geworden, hätten Nae'Blis nicht schon hundertmal von irgendwelchen Gothic-Trupps gehörte Klangschemata und Melodien in ihr Material eingeflochten. In dem Falle hätte man nämlich trotz der bedürftigen Produktion und der auch hier nachrangig existenten Langeweile ein halbes Auge zudrücken können - und mindestens einen Zähler oben drauf geben können. Denn düstere Atmosphäre weiß man grundsätzlich zu erzeugen; dem leicht sakralen Klang der Scheibe sei's zusätzlich gedankt. Also hoffen wir, dass erwähnte Mängel abgestellt werden, da Nae'Blis' derzeitige Vorgehensweise die wahre Kraft hinter den Stücken hauptsächlich an Weinerlichkeit ersticken lässt. Schade drum.

6/10

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sic
27.08.2004