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Am Anfang sagten mir Nachtmystium, einer der momentan besten USBM-Vertreter, gar nicht so sehr zu, hatte aber
anhand deren teils akzeptablen Riffings erkannt, dass das Potenzial zu großen Taten in ihnen steckt. Durch
Kollegen kam ich dann auf diese Mini-Scheibe, die in puncto Aufmachung und vor allem mit dem sehr schönen Cover
schon erste Bonuspunkte einstreichen kann. Inhalt des Tonträgers sind fünf Eigenkompositionen plus Huldigung
an Akhenaten, zu denen ich jetzt komme.
Vorab der einzige Kritikpunkt an der Platte: Die Spielzeit geht leider nicht über 25 Minuten hinaus. Der Opener
ist als Ganzes betrachtet ein Mid-Tempo-Stampfer mit wahrlich großen Augenblicken: Sowohl das sehr
rhythmusbetonte Riffing als auch das abwechslungsreiche Schlagzeugspiel laden zum Mitwippen ein. Bezüglich
Vocals gibt es ebenso wenig was zu bemängeln, da der Frontmann weiß, mit seinem Krächzorgan stets richtig
umzugehen. Gegen Ende erhöht sich das Tempo und Nachtmystium rasen
erbarmungslos durch das Geäst. Nummer zwei
bis vier kommen aus dem High-Speed-Sektor. Ein wesentliches Kennzeichen jener drei Tracks ist die leicht
melancholische Atmosphäre, welche jedoch zu keinem Zeitpunkt den hasserfüllten Grundton, der sich über den
gesamten Silberteller zieht, "schlagen" kann. Besonders beim Stück "Embrace Red Horizons" fällt das eingängige,
kompromisslose Brettern auf, das mich im Gegensatz zu ihren späteren Liedern sehr beeindruckt hat. Eingängigkeit
wird ohnehin groß geschrieben, allerdings fällt es mir schwer, Beispiele herauszupicken - es gibt schlicht und
einfach zu viele. "Call Of The Ancients" orientiert sich von den Trademarks ungefähr am ersten Song, jedoch
prescht der Haufen um Azentrius etwas gemächlicher als sonst voran. Auch die wieder gasgebende Schlusspassage liegt geschwindigkeitsbezogen unter dem Niveau von "The
Glorious Moment", was aber nicht negativ erscheint;
vielmehr stellt diese Komposition das Highlight der Mini-Aufnahme dar. Eine Eigeninterpretation von "Gaze Upon Heaven
In Flames" macht das Lichtlein aus. Ich wage zu behaupten, dass Nachtmystium dem genialen Original erschreckend
nahe gekommen sind, somit stellt das Cover einen Genuss par excellence dar.
Fazit: Definitiv das Geld wert! Selbst nach Hunderten von Durchläufen stellt sich keine Langeweile ein und das
mag was heißen. Somit haben sich die Amis ihre acht dicken Punkte redlich verdient! |
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