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Nachtmystium sind wie das Auflodern eines längst erloschen gedachten Feuers. Nach enttäuschenden oder nur
wenig zufrieden stellenden Veröffentlichungen von Musikern wie Selvhat oder Nae'Blis, folgt nun "Demise"
wie ein Sturm nach öder Ruhe. Und mit beängstigender Ausstrahlung wandelt es auf Pfaden, die von "Suicidal
Emotions" geebnet wurden. Nach langer Entbehrung kommt der Liebhaber depressiver Tonkunst endlich in den
Genuss eines neuen Highlights.
Es bedarf wenig Worte, diese eingängige Klangkunst zu beschreiben, denn grob gesagt ist der Sound finnisch
und die Melodik eine Quintessenz aus amerikanischen Arten und internationalen Weisen. Arrangements und Riffs
wurden meist aus jeder erdenklichen Ecke zusammengeklaut, aber warum auch nicht? Es funktioniert. Schleppend
und bedrohlich summen die Gitarren, leicht hallend, aber fähig Nägel in Köpfe zu schlagen, ertönt die
Rhythmussektion und mit sakralem Beiklang entledigt sich Sänger Azentrius seiner rauen Gesänge. Innovation
gibt es hier nicht zu finden, seien wir froh darüber. Die erzeugte Atmosphäre ist ein Musterbeispiel an
Dichte und beklemmendem Hass. Es mag an den raren wirklich guten Releases in diesem Subordner des Black
Metal liegen, dass "Demise" trotz Unoriginalität so treffsicher zu überzeugen weiß. Den einfach hinreißenden
Melodien entströmt ein altbekannter und wahrer Geist, wie er sowohl bei Judas Iscariot (R.I.P.) als auch
Satanic Warmaster zu finden ist. Man höre nur "Solitary Voyage", welches mit Abstand das Highlight des
Albums darstellt. Black Metal - unverbraucht und rein. Bei Nachtmystium ist man jedoch darauf erpicht, diesen
Geist mit Melancholie und Schwermut zu versetzen, was sich anno 2004 in diesem Werk manifestierte und das
definitiv Beste aus den Staaten darstellt, was in letzter Zeit zu vernehmen war. Nicht neu - aber kalt,
dunkel, inspirierend ist "Demise" und so soll es meines Erachtens auch sein. Herrlich! |
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