MORTIFERA

Vastiia Tenebrd Mortifera (2004)


Die allgemeine Euphorie um die Franzosen von Mortifera ließ sich von mir anfangs nur bedingt nachvollziehen. Sie musizieren weder revolutionär, noch wurde die Stilistik des Depressive Black Metals bis ins Detail ausgereizt oder verfeinert. Dennoch muss ich gestehen: Das Duett geht mit überall bekannten Mitteln sehr wirkungsvoll um. Denn "Vastiia Tenebrd Mortifera" im Ganzen glänzt durch Düsternis und träumerische Schwermut. 
Verwendete Zutaten zeichnen sich (eigentlich!) durch Standards aus: Monotone Saitenarbeit und watendes Drumming. Nicht zuletzt kann man dem Mittelmaß jedoch gesanglich entschlüpfen. In erster Linie passt die französische Lyrik im hiesigen Fall hervorragend ins Gesamtbild und verleiht Geiistmortts kehlig-kreischendem Organ eine ganz eigene Marke. Das lässt anfangs nicht nur interessiert aufhorchen, sondern verwandelt sich im Laufe der Stücke zu einer festen, unverzichtbaren Größe, die bestimmend für Wirkung und Atmosphäre des Albums ist. Aber herausragende Stimmleistung und grundlegend durchschnittliche Instrumentalisierung machen bei weitem kein gutes Gesamtwerk. Richtig, die Kompositionen an sich sitzen schlicht und ergreifend. Mortifera zeigen mit Nachdruck, dass sie befähigt sind, zündende, hängenbleibende und tiefgehende Melodien zu kreieren und dementsprechende Songs zu schreiben. Alte Eisen müssen eben nur in die richtige Form gegossen werden, um zu glänzen. So bedient sich das Duett neben einfach tollen Melodien auch disharmonisch anmutenden Breaks, die einen originellen Kontrast zur restlichen Vorgehensweise darstellen. Zudem zweigt man (leider recht selten) in fast liebliche Akustik-Ausdrücke ab und hebt den ohnehin, für diese BM-Sparte, überdurchschittlichen Abwechslungreichtum noch weiter hervor. Dem Fluss der Musik, einem Einsägen ins Gehirn und dessen finsterer Reaktion darauf tun diese Eigenschaften dennoch keinen Abbruch. So erntet man auch den deutlichsten Erfolg, indem "Vastiia Tenebrd Mortifera" als Kompaktes erlebt wird. Den Franzosen ist im Wust der grauen Masse etwas Graueres und vor allem etwas Besonderes gelungen.

8,5/10

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sic
13.03.2005

:: English Version ::

First I was not able to understand the general euphoria around the french of Mortifera in all cases. Their way of making music is neither revolutionary nor they did refine the style depressive black metal in a spectacular way. Furthermore  I have to wittness: the duet is able to use the ordinary styles in a special and effective way. So "Vastiia Tenebrd Mortifera" as a whole is able to impress with darkness and dreamlike melancholy.
The used components are (actually) state kind: monotonous guitars and wading drumming. Not at least the vocals are the escape route out of mediocrity. Actually in this case the french vocals fit perfectly into the general view and "Geiistmortts" throaty screaming organ has a very own brand. First it makes you carefully listening but on its way it gets an inalienable power that is decisive for the effect and atmosphere of the album. But a prominent voice and almost average instrumentation can't even make a good album. Right, it's the composition that does the job in this case. Mortifera prove that they are able to create fire catching, gripping and deep melodies and to write their songs that way. Old iron has only to be poured into the right form, to shine. So the duet uses simple but great melodies and disharmonic seeming breaks that explain an interesting contrast to the remaining approach. By the way they branch off into slight and soft impressions and make further distinctions to that kind of black metal. But there is no interruption of the flow of the music and the deep sawing into the brain with its darkening reaction on it by these aspects. So the success to experience "Vastiia Tenebrd Mortifera" as a whole. Inside the endless fields of gray matter the french boys have done something "grayer" and even something special.

Translated by Boris

Redaktionsbewertung:
azaghal 7,5 psephos -
Laeknishendr 9 Amicus 8
Erik 9 odium -
sic 8,5 Wolfsgrimm -
IT - Vandrar 9
Gesamtdurchschnitt: 8,5