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Ehrlich gesagt konnte ich mit der Gestalt Morrigan noch nie richtig etwas anfangen. "Giants Of Stone"
gefiel mir ganz gut, das war's aber auch schon mit meinen bescheidenen Versuchen, etwas in der Musik zu
erkennen, was mich überzeugen sollte. Also ließ ich sie kaum aufgegriffen wieder fallen, innerlich
fragend, was an dieser Formation denn nun so bedeutsam sein sollte. Schließlich hörte man dauernd Gutes
aus dem Lande.
Mit "Headcult" scheint es sich gewandelt zu haben; ich erkenne ihre Wurzeln, was mir vorher schleierhaft
schien, ich verstehe diesen kräftigen Gitarrensound, der mir vorher spanisch vorkam. So stürze ich mich
nun kopfüber ins Meer der Flammen, auch wenn's der Albumtitel nicht mehr hergibt. Während Altmeister
Quorthon von Album zu Album immer etwas hin- und herschwankte, habe ich bei Morrigan ganz das Gefühl,
dass es zwischen dem Black Metal und dem folklorischen Vikinganteil kaum eine Überleitung gibt, es
verläuft alles geradezu ineinander. Schematisch natürlich ganz klar Bathory aus der Vikingära mit viel
klaren Heldengesängen - episch, gewaltig, gut. So bildet der Gitarrensound allein eine markante
Eigennote mit bassgleichem Summen, obwohl man, meines Wissens, nie einen Bassisten einberufen hatte.
Hervor sticht auch das Schlagzeug mit wohltuendem Beckenklirren und ordentlich treibenden Effekten.
Bewusst gibt es ausschließlich Midtempo, denn wie sonst diese erhabenen Klänge bändigen? Textlich
braucht man sich weiterhin ebenso nicht zu verstecken, so sind doch vor allem diese wunderbar in die
Songstrukturen eingearbeitet und werden situationsgerecht gesungen oder grimm gekrächzt.
Höhepunkt stellt für mich zweifelsfrei die gut zehnminütige Hymne "Crom Cruach" dar, besonders durch
den monströsen Beginn und mitreißenden Refrain. Andere Stücke beinhalten unter anderem aufbauende oder
überschweifende Passagen, die zum Schwelgen anregen. Das ergibt für mich schwarzen Vikingmetal par
excellence aus Deutschland. |
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