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Aus
Norwegen kommt die immerhin schon dritte mir bekannte BM-Formation mit dem wenig einfallsreichen Namen
Mord. Nun ja, immerhin ist unter diesem Banner bis dato nichts Weltbewegendes veröffentlicht worden, die
Mannen haben also durchaus noch alle Chancen, als Erste einen Mordseindruck zu hinterlassen.
Ihr erster Versuch in diesem Unterfangen ist simpel-aggressiv "Unholy Inquisition" betitelt und bietet
dementsprechendes Material. Mord prügeln sich durch vier kurze, prägnante Eigenkompostionen, die es zusammmen
auf nicht mal eine Viertelstunde Spielzeit bringen. Die von diesen Eckdaten geweckten Erwartungen werden auch
stilistisch erfüllt: ruppiger Black Metal mit deutlichem Thrash-Einschlag und vor allem im Schlagzeugbereich
einer Extraportion Death Metal steht auf der Tagesordnung. Produziert wurde das Ganze
kraftvoll-professionell, man bemüht sich im Stilrahmen um Abwechslung und auch spielerisch gibt es keine besonderen Klagen. Doch darüber
hinaus kann ich von Mord leider nicht viel Positives berichten. Man rödelt nämlich konsequent an meinen Ohren
vorbei, zu beliebig die Riffs, zum Vergessen die Stücke. Schon nach zwei Liedern bin ich mit meiner
Aufmerksamkeit am Ende, doch Nummer drei kann mich mit seinem effektvollen Auftakt kurzzeitig aus der
Langeweilestarre befreien. Wenig später gibt es auch einen gelungenen langsameren Abschnitt, was
"III" zum besten
Mord-Lied des Demos macht, jedoch nicht über die stumpfen Prügelparts hinwegtrösten kann und angesichts der
Konkurrenz nicht sonderlich viel bedeutet. "IV" bestätigt dann, was der Demo"höhepunkt" schon vermuten ließ:
Mord sind im Langsamen eigentlich recht annehmbar, ihrer prügelnden Hälfte fallen hingegen nur musikalische
Belanglosigkeiten ein. Zu dumm, dass die Norweger hauptsächlich prügeln wollen.
Bestes Stück dieser Veröffentlichung ist - und das ist kein gutes Zeichen - eine Fremdkomposition.
Unglücklicherweise leidet auch "Inn I De Dype Skogers Favn" etwas unter der Übermotiviertheit der Band, wird
es doch zu schnell runtergeholzt und büßt so an rhythmischer Effizienz ein. Als Trost bleibt der Band immerhin,
dass sie nicht die Ersten sind, die sich an Darkthrone verhoben haben. Vielleicht klappt's ja beim nächsten
Mal besser. |
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