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Eine Band, die "Mord" heißt. Ein Albumtitel namens "Morde". Wie kultig, denkt
man sich. Hört man sich dann das Werk an, verstärkt sich dieser Gedanke durch
die räudige, rauschende, aber dennoch angenehme Aufnahme. Man merkt schnell,
dass bei dieser Band - übrigens ein Zorn Nebenprojekt - alles auf Klischee
getrimmt ist. Old School, Klischee, Kult. Eigentlich habe ich kein Problem damit;
ganz im Gegenteil, denn wenn ich sehe, wie und in welche Gefilde der Black Metal heutzutage verfließt, bin ich doch froh, so etwas entdeckt zu haben. Dennoch hinterlässt es einen leichten komischen Nachgeschmack; ich weiß nicht, wieso.
Aber nun gut, gehen wir zur Musik ansich. Die CD beginnt mit einem schleppenden, räudigen Riff - welches allerdings kein Überhammer ist - das erst
mal eine ganze Zeit lang andauert, bis es dann von einem hammermäßigen,
mitreißenden abgelöst wird. Enden tut das Lied allerdings wieder mit einem solchen Erstgenannten. Die weiteren Songs sind ähnlich; dreckige Riffs
à la "Under A Funeral Moon" (allerdings nicht von deren Qualität, doch es müsste klar sein,
dass dies eh quasi unmöglich ist) und schnellere semimelodische halten sich in etwa die Waage. Großartige Höhepunkte sucht man allerdings vergeblich. Zu oft sind die eh schon sehr monotonen, oft nur mittelmäßigen Riffs einfach zu lange gespielt, sodass die erwähnte Monotonie in Langeweile umschlägt
bzw. umzuschlagen droht.
Meine persönlichen Favoriten sind Lied 4 und 6, das dritte Stück stellt definitiv das schlechteste dar, da es sich endlos hinzieht und man es kaum seine knapp 9 Minuten durchstehen kann.
Enttäuscht bin ich natürlich dann schon, wenn vom Label angekündigt wird, was für eine großartige Band sowie Veröffentlichung dies seien; Vergleiche zu
Darkthrone's "Transilvanian Hunger" und "Panzerfaust" finden Gebrauch, jedoch
befindet man sich gänzlich fernab dieser Meisterwerke. So eine Hoch- und Selbstlobigung, wie es Black
Attakk dann tut, kann einem dann schon Hörgenuss
und Laune verderben.
Letztendlich ist zu sagen, dass diese Veröffentlichung, trotz der oben aufgeführten Kritikpunkte, keine Bruchlandung ist. Einen gewissen Charme hat dieses Werk aufgrund des Klischeehaften schon; obwohl es sich letztendlich wahrscheinlich nicht etablieren kann. Doch hier werden sich die Meinungen spalten; es dürfte bei einigen Old-Schoolern durchaus Anklang finden.
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