MORBID SYMPHONY

Morbid Human Nature (Demo 2002)


"Morbid Human Nature" - das ist der Titel dieses Demos und auch gleichzeitig der Titel des Intros, in welchem Ausschnitte von Originalreden verschiedener Präsidenten (zb. Roosevelt zum Japanangriff, Bush zum Angriff auf Irak und Kuwait) zu hören sind - das Ganze nur leise hinterlegt mit unheilsschwangerem Keyboard, ansonsten aber kommentarlos - die Historie verleiht dem Titel ja bereits genügend Ausdruck. Äußerst gelungene Einführung, wie ich finde, da sie längst nicht so belanglos wirkt, wie das bei Intros leider viel zu oft der Fall ist. Wer nun meint, dass es entsprechend anspruchsvoll weitergeht, der wird sich aber etwas enttäuscht finden, denn gerade dem anschließenden Song "As 666 Returns Again" mangelt es ein wenig an Einfallsreichtum. Stakkatohafte und eher banale Riffs, die zudem teils noch linear mit der Gesangslinie laufen, was den Reiz nicht gerade erhöht, führen allzu schnell zu Abnutzungserscheinungen. Darüber hinaus wirkt die Atmosphäre, wie man nach dem stimmungsvollen Intro vielleicht hätte vermuten können, nur wenig aggressiv, melancholisch oder düster, selbst für Melodic Black Metal. Schade, da hätte ich mir eine sensiblere Fortsetzung des begonnenen Themas gewünscht. Ein Stück weit interessanter dagegen der nächste Track, der, wie fast alle Songs im Midtempobereich angesiedelt, durch gut plazierte Breaks und abwechslungsreichere Strukturen überzeugen kann. Auf schnellerer Linie präsentiert sich dann "Vinterriket", bei dem nun auch eine gewisse Portion Aggression mit ins Spiel kommt, die vor allem auch durch den durchwegs gelungenen, hasserfüllt-keifenden Gesang zum Ausdruck gebracht wird. Einen angenehmen Kontrast dazu bietet dann das letzte Stück, das mit seinem schleppenden Rhythmus vielleicht ein wenig an Immortal's "Tyrant" erinnert. Hier finden sich stellenweise auch thrashige Riffs und kurze cleane Gesangspassagen. 
Insgesamt kann man sagen, dass die Songs zwar stellenweise immer mal wieder den Eindruck des "schon einmal gehört habens" hinterlassen und denen sicher auch ein wenig mehr Härte und Aggressivität gut getan hätten, dennoch ein solides Werk, das diese noch sehr junge Band aus Norwegen hier mit ihrer ersten Veröffentlichung abliefert. Die Produktion ist im übrigen klar und sauber abgemischt. Trotz einiger Schwächen also muss man Morbid Symphony ein recht hohes Potential bescheinigen, welches nur noch zu seiner vollen Entfaltung gelangen muss.

7/10  

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Laeknishendr
03.09.2002