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Eine anständige Debüt CD werfen uns die Herren Kraal, Obscurus, Misanthropic und Boreas hier vor die Füße.
Bereits beim Booklet wird deutlich, dass man sich Mühe gegeben hat: ein gedrucktes Faltblatt mit Fotos der
Jungs und auch ein Text ist abgedruckt, schon mal nicht schlecht für eine Demoband. Der erste optische Eindruck
passt also, aber was ist mit der Musik? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die Aufmachung gut, die Musik aber
grottenschlecht ist, drum lasst uns diesen Silberling mal genauer untersuchen!
Los geht's mit "Forever Burning Flame", welches das einzige Stück dieses
Demos ist, das in einem "richtigen" Studio aufgenommen wurde. Nun, zunächst wird's erst mal ruhig, denn eine beklemmende Synthmelodie leitet das
Lied ein. Aber die Jungs lassen sich nicht lange bitten und nach einem todesmetallisch anmutenden Anfangsriff
gibt's gleich auf die 12. Was mir etwas negativ auffällt, ist der Snaresound, der einer Grindband besser zu
Gesicht stehen würde und bei den nordischen Riffs und dem krächzenden Gesang nicht richtig passen will.
Ansonsten schon mal ein guter Anfang; geschickt werden immer wieder langsamere Passagen mit einer richtig schön
rollenden Doublebass eingebaut, sodass keine Langweile aufkommt. Der Opener wäre auch ein richtig guter Song
geworden, wäre da nicht dieser ruhige Mittelteil mit dem klaren Gesang, der mich, sorry Membaris, irgendwie an
eine Grungeband erinnert und dem Lied ein wenig die Stimmung nimmt. Weiter geht es mit dem Zweiteiler "Fate",
welcher die selbstproduzierten Stücke einleitet. Auch hier wird, wie beim Opener, Wert auf Abwechslung gelegt.
Immer wieder variiert das Tempo, man wechselt von Prügelabschnitten, über gediegene Mittelparts bis hin zu
langsamen Passagen.
"Thanks to Darkthrone, Setherial, Gorgoroth, Abigor and Lunar Aurora for the inspiration" ist im Booklet zu
lesen und gerade der Einfluss der skandinavischen Bands ist des öfteren herauszuhören. Das beginnt bei den
leicht schwedisch klingenden Gitarren, wie in den schnellen Teilen von "Fate II", geht weiter bei den rumpeligen
Midtempoparts à la Darkthrone ("As A Union We Stand") und endet beim Gesang, welcher mich tatsächlich des öfteren
an alte Gorgoroth erinnert. Von Selbigen haben die Westerwälder dann auch gleich einen Song gecovert, nämlich
"Crushing The Sceptre" von deren "Pentagram" CD. Dabei bleiben Membaris weitestgehend am Original, was mir
persönlich besser gefällt, als diese ganzen pseudointellektuellen Coverversionen, die die Lieder eher zerstören.
Ebenso weiß auch der Sound der selbstproduzierten Songs besser zu gefallen, da er weitaus ursprünglicher und
roher ist, man aber dennoch alles heraushören kann. Der Klang des ersten Songs hingegen ist mir persönlich zu
klar und geht zu sehr in die Death Metal Richtung, da wäre mehr drin gewesen.
Zusammenfassend gesagt also ein vielversprechendes Anfangsdemo, was sicherlich noch einige Längen und
Verbesserungsmöglichkeiten hat (der klare Gesang z.B.), für den Anfang aber schon mal einen guten Eindruck
hinterlässt. Weiter so! |
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