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Frauen können, wenn man(n) sie mies behandelt, wirklich sehr böse werden. Laut Infoblatt entstand Megaera
aufgrund der Intention der gleichnamigen Chefin, ihren Unmut über den Mensch gewordenen Unrat musikalisch
auszudrücken. Vier Mitstreiter aus ganz Europa fanden sich, um der Rachsüchtigen Beistand zu leisten. Das
Ergebnis: Ein mehr oder minder durchschnittlicher Hassbatzen reinsten Black/Thrash-Gewässers, gespickt mit
diversen Feinheiten.
So servieren einem die Gitarristen ein Konglomerat aus mittlerweile schon standardisierten Apokalypse-Akkorden
sowie langweiligen Auf-Ab-Soli. Dem Drummer fehlt es zwar nicht an Routine/Ausdauer (wobei gerade er seinen Job
am besten hinkriegt), dafür aber an Abwechslung. Wahrscheinlich darf der Arme auch gar nichts anderes spielen,
wer weiß. Den Bass hat Produzent Honza Kapak, unter anderem für Avenger tätig, gleich mal runtergedreht; dabei
sind die Lines, welche zum Vorschein treten, gar nicht mal so schlecht. Wäre sicherlich kein Fehler gewesen,
dem Tieftöner ausnahmsweise hier mehr Lautstärke zuzusprechen. Und dann kommt sie... die schwarze Nymphe!
Megaera, stimmlich eher mit Sabina Classen als mit etablierten Undergroundgrößen wie Onielar von DNS
vergleichbar, strengt sich vorbildlich an... nur leider steht ihr dabei ein kleines Problem im Weg: sogenannte
Lyrics, auf "Dunkle Schatten" teilweise grottigst. Beispiel aus dem Titelstück gefällig? Bitte der Herr: "Ich
bin Megaera / Ich bin die Dunkelheit / Wir sind Megaera / Wir reiten in die Nacht hinein". Dies ist
unglücklicherweise kein Einzelfall, sondern kommt in Massen vor. Auf englischer Ebene hingegen werden schon
formidable Zeilen fabriziert.
Was unterm Strich bleibt, ist ein Werk, das deutlich spüren lässt, wieviel hier noch verbessert werden kann,
wenn sich die Jungens und das Mädel am Riemen reißen. Denn letzten Endes ist alles eine Frage des guten
Willens... |
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