MARTYRDOM

Pagan's Hymn (2002)


"Pagan's Hymn" tauft sich der erste Longplayer von Martyrdom aus China. Black Metal aus China bekommt man nicht alle Tage dargeboten und somit war ich sehr gespannt, wie ihn Martyrdom hier darbieten werden. Nur eins vorweg: Überraschungen gab es keine, auf diesem Album wird Black Metal der nordischen Schule dargeboten, jedoch ist das Soundgewand sehr bemerkenswert: Die Gitarren sind über ein normales Maß verzerrt und sägen gnadenlos drauflos, gepaart mit einem ebenfalls sehr verzerrten, eher hohen Kreischgesang und einem Drum-Computer, der sich zwar recht beschissen, weil zu künstlich anhört, aber dennoch nicht (wie sonst oft) so programmiert ist, unmenschlich schnell und anormal zu spielen. Dabei sind die Songs von den Riffs her eigentlich recht anspruchsvoll und keineswegs primitiv und erzeugen durchaus sehr gelungene Riffs, die schnell und hassvoll, aber auch melancholisch sein können. Unterbrochen wird dies alles ab und an mal von einem Intermezzo mit Akustik-Gitarren, die sich sehr angenehm in das Klangbild einordnen und das Album mit ihrer urtümlichen Atmosphäre sehr aufwerten. Wer jetzt meint, das Ganze hört sich sehr nach Ulver's "Nattens Madrigal" an, hat schon recht, es gibt durchaus sehr viele Parallelen zu jenem Meisterwerk, obwohl Martyrdom keinesfalls eine Kopie von Ulver sind und erst recht nicht billig!
Schade nur, dass der Drum-Computer mal wieder soviel an diesem sonst sehr gelungenen Album kaputt macht, es wäre ansonsten ein deutlich überdurchschnittliches Album geworden, aber nichtsdestotrotz ist "Pagan's Hymn" ein gutes Stück rauen und dennoch anspruchsvollen Black Metals geworden. Bleibt nur zu hoffen, dass es auch in Zukunft so bleibt.

7/10

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07.11.2003