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Erst seit kurzer Zeit sind diese zwei Burschen aus den Vereinigten
Staaten im Schwarzheimer-Business tätig und schmeißen Schreiberlingen wie mir sofort, statt
eines wie üblich rau produzierten Demos, eine ebensolchige Fulllength-Platte
hinterher. Da stellt sich natürlich die Frage, ob Manetheren denn das Zeug dazu
haben, ein ganzes Album zu veröffentlichen, welches die geneigte Hörerschaft auf
die Knie zwingen kann. Die Beantwortung fällt zumindest mir nicht leicht...
Doch widme ich mich zunächst dem Booklet, das nebst schier endlos langer
Dankesliste, die das Rezensenten-Auge ungewohnt bunt empfängt und mit Sprüchen
wie "Thanks and Praises" plötzliches Stirnrunzeln verursacht, langweiligste
Poser-Photos, sowie das ebenfalls recht farbenfrohe Cover enthält; wobei
jenes sich nicht an die sehzellenfeindlichen Modefarben der Achtziger (violett, türkis etc.)
hält, sondern mit einer "düsteren" Zeichnung für reihenweises Gähnen
sorgt.
Manetheren haben sich dem beigelegten Büchlein zufolge von vielen unterschiedlichen Bands wie Abyssic Hate, Xasthur oder sogar Morbid
Angel (!) im Songwriting beeinflussen lassen. Davon ist allerdings bis auf das roh abgestimmte
Klangbild zum Glück nicht allzu viel zu spüren, da sich das Duo bemüht, neben den teils Überlänge erreichenden
Tracks wie "5th Realm - Brutal Apathy" von Dritten komponierte, vor Synthesizern/eher billigen Akustik-Einlagen nur so strotzende
Zwischenstücke ihrem eigenen Material hinzuzufügen, was nicht zu hundert
Prozent gelungen ist: Sobald ein "normales" Lied, das der Bandkopf Lord Azlum zu Notenpapier gebracht hat, zu Ende ist, drängen sich
elektrifizierte Klampfen und Keyboards, die einen gänzlich anderen Sound
als Manetherens Lieder haben, in den Vordergrund, was mir in der Folge leicht missfällt, da die
beiden Musiker eine solche Notlösung überhaupt nicht nötig hatten. Der Rest, der auf "The Seven Realms..."
runtergeholzt wird, kommt zwar hier und da ein wenig in die Länge
gespreizt daher, darüber hinaus indes fanden teils toll klingende Ideen wie
auf "Beauty Descending" oder auch "Unearthed Chaos" ihren Weg auf die Platte,
obwohl der doof programmierte, digitale Schlagzeuggast aus Japan wiederum einige Minuspunkte bedeutet.
Meiner Meinung nach bedauerlich,
da das Talent der zwei Metaller aus Minnesota fast die ganze Zeit über (die Fremdstücke
ausgenommen) audiovisuell durchscheint. Wie gesagt ist die Platten-Produktion für eine Black-Metal-Aufnahme
passabel; alle Instrumente außer dem Bass sind durchwegs in akzeptabler
Lautstärke zu vernehmen, das gesamte Soundbild ist roh.
Fazit: Leider bleibt es aufgrund der zuvor erwähnten Schwachstellen nur
bei einem weiteren Durchschnittswerk, das in der Masse der anderen mittelmäßigen
Veröffentlichungen untergeht. |
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