MALLEUS MALEFICARUM
Taedium Vitae (2002) |
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Auf dem Promowisch heisst es, MM seien die Labelpriorität für diesen Sommer. Nun, der gleiche Text fand sich
auch im Begleitschreiben zum Crystalium-Album; und so sitze ich nun hier und frage mich, ob der alte Spruch
vom Prioritätensetzen überhaupt Sinn macht, wenn alles gleichzeitig Priorität haben kann... Beantwortet habe
ich diese Frage noch nicht, aber immerhin habe ich für mich entschieden, welchem Album ich den (ungeteilten!)
Vorzug geben würde. Zu meinem Leidwesen -ich muss mir dieses Werk schliesslich anhören- handelt es sich dabei
nicht um "Taedium Vitae". Zugegeben, grauenhaft schlecht ist er nicht, der Zweitling von Malleus Maleficarum,
allerdings ist er auch Lichtjahre davon entfernt, gut oder wenigstens originell zu sein. Es ist das absolut
langweilige Mittelmass, was einem hier serviert wird, gutbürgerlicher BM sozusagen, der zwar nicht direkt weh
tut, auf Dauer aber durch seine Belanglosigkeit nervt und den Hörer zu gehaltvolleren Alternativen greifen
lässt. Wie gesagt, richtig schlecht ist das Teil nicht, einige Midtempopassagen sind sogar recht anhörbar,
aber allein die Tatsache, dass es schlechtere Bands gibt, rechtfertigt nicht die Existenz einer Band wie MM.
Dafür gibt es aber genügend Aspekte im musikalischen Schaffen der Franzosen, die mich wünschen lassen, diese
CD wäre nie in meine Stereoanlage geraten. Besonders der Gesang wäre hier zu erwähnen, ein völlig inkompetentes
Gekrächze, dem es nur an einem nicht mangelt, nämlich am Störfaktor. Ich habe ja weiter oben schon geschrieben,
dass es im Verlaufe des Albums ein paar durchaus erträgliche Momente gibt, wenn die Band mal nicht versucht,
auf Teufel komm raus schnell zu spielen. Leider passiert das jedoch nicht allzu häufig und so wird der Rezipient
mit Prügelorgien "unterhalten", die meist langweilig und uninspiriert daherkommen und nicht selten den Drummer
in einem wenig schmeichelhaften Licht erscheinen lassen. |
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5/10
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Erik |