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Alben im Allgemeinen können entweder begeistern, langweilen oder zu unkontrollierten Brechreizen führen.
Doch hiesige Franzosen-Combo schafft es, ein Werk zu vollbringen, das weder ungezügelten Brechreiz noch
Langeweile, geschweige denn Enthusiamus beziehungsweise Freude hervorruft. Was "Des Bibles..." höchstens
verursacht, ist komplette Gleichgültigkeit seitens des Hörers, sprich man ist diesem Opus zwar nicht
abgeneigt, vom berühmten "keine Gefangenen machen"-Phänomen kann hingegen nur unzureichend die Rede sein.
Warum ist dem so?
Zu allererst muss festgestellt werden, dass es nicht die ohnehin reichlich vorhandene Begabung der
mittlerweile drei Musiker (Vokalist Mastema verließ M.M. letzten Jahres) ist, welche betreffende Gruppe
und ihr harsches, meist schnelles Songmaterial in den Durchschnitt treibt: Ab und zu tauchen ordentliche,
merklich zu Ende gedachte Arrangements aus dem überwiegend füllenden Material auf, die aber leider meistens
relativ kurz sind. Hätten Ahriman & Co. ergo jenen gelungenen Höhepunkten mehr Zeit gegeben, ihre wahre
Stärke zu entfalten, wäre vorliegende Scheibe bei weitem fesselnder gewesen. Beispiele diesbezüglich zu
nennen, wäre sinnlos, da sich dieses (Haupt-)Problem über die ganze Platte zieht. Zudem gleichen sich die
durchaus abwechslungsreich gestalteten Lieder (bis auf den vollends geglückten akustischen Zwischenpart,
den man schlicht "Instrumental" schimpft) viel zu stark, sodass man nie weiß, wann die nächste
Mittelmaß-Attacke einen überfällt; was wahrscheinlich auch daran liegen mag, dass alle Fade-Outs vom
vorherigen in den nachfolgenden Song übergehen. Den kompletten Todesstoß gibt die Angewohnheit, einer
Platte mehrere Durchläufe zu gestatten, was im Falle Malleus Maleficarum die Situation keineswegs verbessert,
im Gegenteil: Je öfter der silberne Flachteller seine Runden im CD-Schacht dreht, desto unangenehmer wird
es für den Hörer, "Des Bibles..." wirklich am Stück zu lauschen - man verliert spürbar kostbare Zeit,
welche in sinnvollere Aktivitäten als dem Hören jenes Longplayers gesteckt werden kann.
Produktionell haben sich die verantwortlichen Abmischer viel Mühe gegeben, dem faden Inhalt mittels kalter,
zorniger Klangbilder "Leben" einzuhauchen, was angesichts letzterem Fakt einem Sonnenbad bei Nacht
gleichkommt - nutzlos.
Fazit: Was soll ich noch sagen? Malleus Maleficarum braucht niemand. Einzig hörenswert ist der
ausschließlich mit Akustikklampfen eingespielte Track, ansonsten sticht das Trio aus Frankreich kaum hervor.
Innovationen respektive Revolution sind nicht vorfindbar. Mein gut gemeinter Rat an die Drei: Geht in den
vorzeitigen Ruhestand, Jungs und spart euch weitere Versuche, das Redakteursvolk zu beeindrucken - ich
kann mir kaum vorstellen, dass es funktionieren wird! |
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