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Ursprünglich im Jahre 2000 aufgenommen, 2001 offiziell veröffentlicht und nun, fast ein halbes Jahrzehnt
später, frisch von Supernal Music adoptiert und generalüberholt - Ars Moriendi.
Dieses Album gilt wohl seit Erscheinen als eines der größten Werke der Auroren
und allgemein als Geniestreich schlechthin; so erklärt sich diese Nachpressung von selbst. Zur Feier des Tages
hat man die alten Songs erneut aufgegriffen, eine weitere Gitarrenspur hinzugefügt und alles neu abgemischt.
Abgesehen davon erhielt das Album auch ein neues Layout, welches zwar noch schlichter als das Erste wirkt,
aber den mysteriösen Charme dennoch gut wiedergibt.
Das Besondere an diesem Werk ist wohl zweifelsohne die intensive Atmosphäre, die in jedem Song steckt wie der
Teufel im Detail. Hier hat man wieder ein grandioses Beispiel, dass man mit dem so verhassten Keyboard und
dessen Elektrogedudel so einiges schaffen kann, wenn man es nur weise angeht. Ganz zu schweigen davon, dass
man keinen schlichten, dezenten Einsatz findet, nein, sogar ziemlich oft und markant setzen sich die Tasten
durch und versüßen jeden Vers spürbar. Gar unheimlich wirken da manche Stücke mit ihren fremden Klängen, die
man kaum einem Instrument zuzuordnen vermag. Die Symbiose benötigt dennoch einen weiteren Teil zur Vollendung,
welcher von wildem, unberührtem Oldschool Black Metal herrührt. Zielstrebig und eigenständig, wie man Lunar
Aurora seit jeher kennt, vibrieren die Saiten und beben die Felle gnadenlos mit geschickten Breaks und
Tempowechseln. Die Spiellängen von durchschnittlich fünf Minuten scheinen da wohl eher monoton zu wirken, was
es auch in gewisser Weise ist. Doch wäre diese Schöpfung nicht so erstklassig, wenn sie nur dieses eine
Vortragselement kennen würde. Man sollte die Riffs schon als ziemlich ausgeklügelt bezeichnen, mit ihren
sehnsüchtigen Höhen und Tiefen, so voller Kraft mit einem gewissen Schuss Melancholie, wie zum Beispiel im
letzten Song "Geist der Nebelsphären". Und obendrein fauchen und keifen sich zwei finstere Stimmen, teils so
herrlich besessen, ihre Bahn durch abwechselnd deutsche und englische Texte.
Ein Jedermann könnte die Songs zwar auch einzeln relativ verlustfrei hören, doch für die komplette Bandbreite
der Magie von Lunar Aurora bedarf es schon dem vollständigen Durchlauf. Sie verstehen ihr Handwerk und wissen
den schwarzen Kern der Musik perfekt hervorzuheben; das ist Kunst! Wer noch weiterem Anreiz bedarf, könnte
sich vom Sound her gewissermaßen an Watain orientieren, wobei das natürlich reine Einbildung meinerseits sein
könnte. |
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:: English Version ::
Originally recorded in 2000, released in 2001 and now half a decade later adopted and generally overhauled
by Supernal Music - Ars Moriendi. This release is plainly considered to be the masterpiece and stroke of
genius of the "Aurores" since its release - the re-release goes without saying. They took their old songs
again, added an extra guitar-line and remixed it. Separate from this the album got a new layout which comes
more simple than the old one but mirrors the records mysterious charme as well.
The specific thing about this opus is without a doubt the intense atmosphere that lays in every song like
the devil lays in the detail. Once again you have the proof that the all hated keys and its electric tootle,
wisely used, achieve a lot to considerable degree. Not to mention that against all anticipations the keys
are used more often than one should think, they even sweeten every line. Some
songs affect the listener quite sinister with their peregrine rattle made by instruments you cannot easily assign. Though this
symbiosis needs another part to reach its perfection, which is due to barbarous and unaffected Black Metal.
Ever since you know Lunar Aurora to be determined and independent, they ruthlessly convulse their drum heads
and vibrate their strings with skilled breaks and pace changes. The tracklength at an average of five minutes
seems to be rather monotonousely, and it is in a sense. But this creation would not be first-class if it
only knew this way of presentation. You ought to consider these riffs as elaborate with all their longing
heights and depths so intense and with a hint of dejection, as for example the last song "Geist der
Nebelsphären" blazes abroad. Furthermore two gloomy voices spit and nag their way through alternating
english and german lyrics.
Everybody could listen to the songs individually but it demands a whole spin to grasp the enitre bandwith of
Lunar Auroras magic. They know their job and know how to emphasize the black core of music: This is art!
Everyone who needs a further incentive could orientate oneself by Watain, but this could be pure imagination
as well...
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