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So, dies ist es nun also, das neue Album der Schweden von Lord Belial mit dem Namen "The Seal Of Belial",
erschienen über Regain Records. Eigentlich hatte ich die Truppe seit ihres '99er Hammers "Unholy Crusade" ja
weitestgehend aus den Augen verloren, sträflicherweise wie ich eigentlich annahm. Doch dass eben jenes
Versäumnis nun offensichtlich doch nicht allzu schwerwiegend war, beweist mir vorliegendes Werk. Aber alles
schön der Reihe nach.
Durch ihre oben angesprochene Veröffentlichung aus dem Jahre 1999 hatte ich die Horde, mit ihrem melodischen
aber dennoch rauen Stil, noch gut in Erinnerung. Deswegen interessierte mich auch, in welche Richtung sie
wohl 5 Jahre später gehen würden. Und das, was mir während des ersten Hördurchgangs dabei wohl am meisten
auffiel, war der, in meinen Ohren, etwas zu übermäßig glattgebügelte Gesamtklang der Veröffentlichung. In den
Keller gestimmt und voluminös wabert es dabei von der ersten Sekunde an aus meinen Boxen, aus denen das Intro
"Acies Sigillum" durch den Raum hallt. Und dieses bietet soweit gesehen auch noch einen recht gelungen
Einstieg, anfangs Doom-lastig, sich dann über einen ansprechenden Death Metal-Groove zum Blastbeat
hocharbeitend. Ginge es derart abwechselungsreich weiter, dann hätte die Scheibe bei mir wahrlich etwas
reißen können. Allerdings verfällt man schon auf dem ersten Stück nach dem vielversprechenden Intro in das,
was die Scheibe nachfolgend wie ein roter Faden durchziehen sollte: den nichtsagenden, höhepunktsfreien
Mid-Tempo, welcher dann im Verlauf ziemlich schnell zu langweilen beginnt und höchstens noch zum Mitschunkeln
anregt (speziell bei Stück Nr.3). Hörenswerte Riffs und Melodien oder einfach mal den "Knüppel aus dem Sack"
sucht man weitestgehend vergebens, alles rauscht im "Tempo" einer verkehrsberuhigten Zone an einem vorbei,
ohne wirklich Eindruck zu hinterlassen. Lediglich das Stück "Legio Inferi" mit seinen einschmeichelnden
weiblichen Gesangspassagen bringt mich in alledem noch einmal kurz zum Aufhorchen. Allerdings dürfte auch
das, bei der sinnloserweise weitverbreiteten Aversion gegen jede Beteiligung von Frauen im Black Metal (wie
behindert das im Grunde ist, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Verfechter dieser doch leicht
schwul-konservativen Meinung selbst), im Grunde nicht allzu viele dazu anregen, sich diese Veröffentlichung
zuzulegen.
Was bleibt mir also zum Abschluss noch zu sagen? Im Grunde dürfte "The Seal Of Belial" lediglich für alle
interessant sein, die etwas für sauber gespielten, gut produzierten, aber weitestgehend unspektakulären
Black/Death Metal übrig haben, der das Hirn nicht übermäßig anstrengt und auch gut im Hintergrund laufen
kann, wenn man Modellflugzeuge bastelt oder mit dem musikalisch gleichgesinnten Partner zu Gange ist. Allen
anderen würde ich eher die Frühwerke der Truppe ans Herz legen oder die Ausschau nach Gruppen der selben
stilistischen Ausrichtung anraten... davon gibt es schließlich zur Genüge. |
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