|  | Supreme Chaos Productions scheinen sich sämtliche Geschäftsmerkmale vom ehemaligen Last Epitaph/Last Episode-Label
        Black Attakk abgeguckt zu haben. Zumindest sehe ich hier unwahrscheinlich enge Parallelen. Also etliche Flops,
        wenige Tops und so könnten S.C.P.'s Sanguis wohl schwärzlich attackierende Zorn, sowie Lifthrasil damalige
        Mystic Circle sein. Dabei haben Vorletztgenannte von der werten Cheffin unglaubliche 8,5 Punkte für ihr Debut
        geschenkt bekommen, was ich in Anbetracht von "Vor dem Sturm" natürlich mit einem plakativen Stirnrunzeln
        beantworten musste (auf Grund reichlich selbstkritischer Entschuldigungen, entschied ich mich, doch nicht
        freiwillig zu kündigen). Was einem die Stuttgarter hier bieten ist nämlich in erster Linie ziemlich bescheiden.
        Gelinde gesagt, wohlgemerkt, denn der Zweitling nervt.Und bevor ich an meine Pflicht gehe, Kitsch und Schund verbal zu foltern, kritisiere ich zum ersten Mal von
        vornherein die technische Komponente einer Scheibe. Denn ich frage mich bei jeder vergehenden Minute dieses
        Albums, auf welchem Basar der Drummer erstanden wurde. Bisher galt jenes nette Gesetz, dass Persönlichkeiten,
        die kein Taktgefühl besitzen, aber dennoch Musik machen wollen, vorteilshalber Gesangsunterricht nehmen
        sollten - wenn's denn sein muss. Aber wer zum Deibel hat dann den Herren Dettling hinter Lifthrasils
        Schießbude gesetzt? Hier haut's wirklich vorn und hinten nicht hin: Die Doubles sind beutelnd lückenhaft und
        in Verbindung mit Tom-, Snare- und Beckenspiel ergibt sich besonders in der ersten Hälfte vorliegenden Werkes
        ein ungleich nervendes Chaos an Percussiongefummel. Und jetzt komme mir keiner mit dem Vorschlag, das alles sei technisch versiert!
 Aber genug der Beschwerden über die Taktstation, widmen wir uns den Beschwerden über den Rattenschwanz, der
        hinterher wackelt. Dieser ist nämlich nicht einfach nur schuppig, sondern vom Kuschel-Krebs zerfressen. Was
        dann soviel heißt wie melodisches und abwechslungsreiches Riffing gepaart mit schwülstig süßlichem
        Keyboardgedudel. Allein das "Intro" erweckt überzeugend realistische Visionen von künstlicher Norweger-Schmach
        und stellt das kompositorische Leitbild des restlichen Schaffens dar. Mit todesmetallischen Gitarren,
        hervorragend verständlichen Vocals und einem blitzsauberen Retortensound glänzt das Zweite der vier
        Stuttgarter förmlich vor roten Herzchen und neongrünen Elefanten. Zwar liegt ein Vermögen, eingängige Melodien
        zu schreiben, zweifelsfrei vor, aber die Umsetzung und generelle Performance ist in etwa so entzückend wie
        ein Wespenstich auf der Zunge. Allein der Titeltrack verlockt mit Liebreiz der Marke "Mourning Palace", ist
        dementsprechend leicht verdaulich gestrickt und könnte fast gefallen, wäre er ein eigenständiges
        Kitschunterfangen (auf ein solches von vorn herein nur Catamenia ein positives Recht besitzen) mit
        Aggressionspotential und Black anstatt Gothic Metal-Grundlage.
 Auch textlich watete man nicht nur einmal ins Nasse, was anhand der wie erwähnt gut nachvollziehbaren
        Krächz-/Grunzdarbietungen selbstverständlich deutlich auffällt. Fazitär sind mir weitere Worte einfach zu
        schade und "Vor dem Sturm" schlicht nicht nötig.
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