LEVIATHAN (Sweden)

Far Beyond The Light (2003)


Unglaublich... da kommt eine Band aus dem Nichts, genauer gesagt irgendwo aus Schweden und schafft es auf Anhieb, mich mit ihrem Debutalbum so zu begeistern, dass ich gar nicht anders kann, als demselbigen ein Review zu widmen... Naja gut, klingt vielleicht etwas übertrieben euphorisch, aber das Album hat es ganz einfach verdient, beachtet zu werden.
Das schwedische Label Selbstmord Services hat sich dieser Band angenommen und damit offensichtlich auch keinen Fehlgriff getätigt. Acht eindrucksvolle Songs sind auf diesen Silberling gebannt, die atmosphärisch sämtliche Gefühlswelten zu streifen vermögen - Melancholie, Hass, Trauer, Freude, Verzweiflung, Raserei - alles, was das dunkle Herz begehrt. Im vorliegenden Fall weniger durch den Gesang erschaffen, sondern vor allem durch die großartigen Riffs und das eindringliche Drumming. Die Vocals hingegen spielen auf diesem Werk eine eher untergeordnete Rolle, sind sie doch sehr im Hintergrund gehalten, bleiben streckenweise auch ganz aus und machen dadurch Raum für die wunderschönen, melancholischen und teilweise sogar verträumten Melodien, die gleich darauf wieder in aggressives Gemetzel übergehen und so keinerlei Langeweile aufkommen lassen. Der Schwerpunkt liegt also eindeutig im instrumentalen Bereich, wobei die Gitarren für mich das Highlight darstellen. Das Schlagzeug dagegen könnte durchaus noch etwas Feinschliff vertragen und hätte auch gern etwas zurückgenommen werden können. Insbesondere die Snare drängt streckenweise ein wenig störend nach vorn und läuft dadurch Gefahr, die ansonsten recht dichte Atmosphäre ins Schwanken zu bringen.
Trotz der Tatsache, dass die Songs zum Großteil im oberen Geschwindigkeits- bereich liegen, überwiegt im Ganzen aber die dunkel-melancholische Stimmung, was dem ausgefeilten Riffing zu verdanken ist und woran wohl auch das vergleichsweise lange, sehr ruhige, von Akustikgitarren und Bass getragene Outro nicht ganz unschuldig sein dürfte, das dieses Werk zu einem überzeugenden Ganzen abrundet. Definitiv ein Album, das man gehört haben sollte.

8/10

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Laeknishendr
11.03.2003