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Schon geschlagene 12 Lenze wuselt die sadistische Legion im deutschen Underground herum und bringt dieser
Tage ihr drittes Full-Length-Album via Christhunt Productions unter die Leute. Einigen zum Verdruss,
anderen zur Freude, darf man ob der verhältnismäßig langen Bandgeschichte trotzdem keine übermäßige
Professionalität erwarten.
Wie das kernige Cover bereits vermuten lässt, wird der Alten Schule gefrönt,
vermixt mit einer originellen und bizarren Atmosphäre. Doch damit machen's einem die Deutschen nicht unbedingt einfach. Die Einflüsse,
welche man ihrer Musik entnehmen kann, stammen aus den verschiedensten Kategorien, sei es dem Thrash Metal,
Bethlehem'schem Dark Metal, Heavy Metal oder schlichtem Rock ('n' Roll). Auf jeden Fall wird "Auf Gedeih
und Verderb" nicht für jedermann leicht zugänglich sein. Mittels ungewöhnlicher aber direkter Lyrik,
unerwarteten Breaks und düsterem Gesang entsteht um die Stücke alsbald ein morbider Grundstock an Gefühlen,
der einem Staub in die Stirnfalten treibt. Das klingt alles sehr vielversprechend, ist es auch, nur dass
die Musik nicht vollends überzeugen kann. Zwar hat man ordentliche Riffs und zeitweise sogar ein
untermalendes Keyboard in petto, die vielfache Variation nimmt den Tracks allerdings die grundlegende
Eingängigkeit so schnell wie sie auftauchte. So scheint's an Punkt A, man höre Vintersemestre, Punkt B
irgendwelchen Norsecore und C dann plötzlich Venom. Ein sehr gewagtes Gebräu, das mit Sicherheit nicht
jedem munden wird. Doch wie die Zeit zeigt, benötigen die Werke der Legion mehrere Durchläufe, um wirklich
hängen zu bleiben und schlussendlich auch zu überzeugen. Denn wie sich herausstellt ist "Auf Gedeih und
Verderb" mit so mancher versteckten Glanztat behaftet, sei es "Black Metal Kommando" oder das thrashige
"Im Glanze meiner Perversion". Dieses interessante Stück Black Metal ist zudem mit einem ebenso
ungewöhnlichen Sound versehen, der zwar nicht gerade Druck atmet, aber wenigstens die Instrumente gut
hörbar herausfiltert und auf seltsame Weise alt klingt.
Macht euch also ein eigenes Bild. Der Überflieger ist das Dritte von Legion Of Sadism ganz bestimmt nicht,
dafür jedoch ein guter und optimal platzierter, weil individueller Einwurf zwischen all den besseren und
wesentlich schlechteren Bands auf dem schwarzen Markt. |
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