LEADEN

Leaden (CD 2004)


Fangen wir mal bei den Äußerlichkeiten an und arbeiten uns langsam zu den Innereien vor: Wenn ich mir den blanken Rohling und die sehr schlichten Front- und Back-Cover so anschaue, kommt mir schon der Gedanke von Gleichgültigkeit, der Gedanke, dass man einfach keine aufwendig gestalteten oder bunten Auffälligkeiten braucht und diese als nichtig ansieht. Somit fängt das Ganze für mich schon mal an interessant zu werden. Auf der Homepage von Vardan (einziges Bandmitglied von Leaden) ist zu vernehmen, dass er dieses Projekt, neben Anwech, Tomhet und Magnus Obscurus als "manipulated Black Metal" bezeichnet. Ganz davon abgesehen, dass er mit seinen anderen Bands scheinbar alle möglichen Arten von BM fabrizieren möchte, nebst unholy, grim and fast und with keys, scheint man sich aber mit jeder dieser Richtungen Mühe gegeben zu haben, was man auch aus anderen Rezensionen erfahren kann.
Bei der eigenen Genrebeschreibung würde ich aber eher auf drogenbeeinflusste und dadurch suggerierend krankhafte, sowie unkontrollierte Melodien o.ä. schließen. Fast ganz anders bekommt man es aber serviert: drei 10-12 minütige Lieder mit gelegentlichen Abwechslungen im Tempo, depressiv anmutenden Gitarrenmelodien und einem monotonen Schlagapparat. Die Riffs bestehen mehr aus undefinierbarem und zwanghaft langem Geschrammel, das den Hörer, bei richtiger Stimmung, mitziehen soll und sicherlich auch kann. Somit vermag man zu sagen, dass hier eher auf Atmosphäre gebaut wird, als großartig mit Techniken um sich zu werfen. Der leblose Drummer ist, wie gesagt, auf Monotonie getrimmt und liefert logischerweise die Hintergrundarbeit - mal schnell, mal langsam. Manch ein Takt, z.B. im dritten Lied, kommt einem dabei ziemlich bekannt vor ("Black Spell Of Destruction") und lässt im Nachhinein darauf schließen, dass das gesamte Album stilistisch gen langatmige Burzum, sprich "Filosofem" geht. Doch klingen tut es relativ schwach, im Vergleich zum scheinbar unerreichten Herrn Vikernes. Die hallhinterlegte Stimme hingegen ist eher ein hintergründiges raues Grummeln, ohne viel Mut zum Weiterleben, welche immer wieder zwischendurch ertönt. Wenig Abwechslung erfährt diese mit einem vernommenem Aufheulen.
Grob gesagt erfüllt das Album seinen Zweck, wenn auch nur notdürftig, denn schließlich gibt es Besseres. Vielleicht sollte man sich auch eher auf ein Projekt konzentrieren und all seine Energie und unterschiedlichen Stile kombinieren.

4/10

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psephos
26.12.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 1 Argathon -
Laeknishendr 1,5 Johannes -
Erik - psephos 4
sic - Amicus 1
IT -
Gesamtdurchschnitt: 1,9