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:: Review I ::
Hämmernde Maschinengewehrsalven, unerbittliches Mörserfeuer, splitternde Granaten - unterlegt mit unheilschwangerem
Mönchsgesang. Das ist die absolut gelungene Einleitung zu Koldbrann's erstem Full-Length-Album nach bereits zwei
vielversprechenden Demos. Und diese Scheibe hat es wahrlich in sich.
Koldbrann haben sich stilistisch dem Old School Black Metal verschrieben und zelebrieren diesen in seiner
kältesten und rohsten Form. Auf Effekthascherei wurde gänzlich verzichtet, keine getriggerten Drums, keine
säuselnden Keyboardmelodien, kein Weibergesang. Kälte, Hass und
Dunkelheit pur empfangen den geneigten Hörer vom ersten bis
zum letzten Ton. Dabei handelt es sich hier mitnichten um das übliche Soundbreigewitter, welches oft genug Trueness
vortäuschen und spielerische Schwächen kaschieren soll. Die Songs kommen derart roh, brutal und direkt aus den
Boxen geschleudert, dass es einem die Gesichtshaut abschält. Diese Band weiß was sie will und bringt dieses
eindrucksvoll zu Gehör. Die hämmernde Snare beim Eröffnungsstück "Fortapelse I Svovel Og Helvetesild" schafft es,
die entstandene Atmosphäre des Intros gekonnt einzufangen und stetig auszubauen. Eine Stoßfeuerattacke jagt die
nächste und die Snare gelangt fast zum dominierenden Instrument, wären da nicht noch die zahlreich eingestreuten
Breaks, die den anderen Instrumenten genügend Freiraum lassen, um sich behaupten zu können. Für mich das absolute
Highlight dieser CD und allein schon deshalb ein Kaufgrund.
Doch auf diesem Album schafft jeder einzelne Song für sich seinen ganz eigenen Wiedererkennungswert, sei es durch
geniale Breaks wie im Mittelteil von "Kaosmanifest", durch den äußerst markanten Gesang von Mannevond, der
besonders bei "Korpus Sepsis" zu Tage tritt oder einfach durch die leicht dissonanten Klangstrukturen
bei "Inkvisitor Renegat". Koldbrann verstehen es einfach, geschickt mit Härte und Melodie zu jonglieren, den Songs Kälte und
Hass einzuhauchen, ohne in uninspiriertes Geknüppel oder Belanglosigkeit auszuufern.
Beim Anhören dieser Scheibe ist man nie vor Überraschungen gefeit und das macht sie so
interessant und hörenswert.
Als kleiner Kritikpunkt sei hier noch angeführt, dass der Gesang etwas
zu laut abgemischt wurde und deshalb streckenweise zu dominant wirkt.
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:: Review II ::
Rau, rauher, Koldbrann. Das erste, was ich dachte, war: "Wie bekommt man es zu Zeiten der absoluten
Industrialisierung und Technik noch hin, so einen dermaßen krassen Frühneunziger-Sound zu kreieren? Mannevond
und seine Osloer Kumpanen wissen, was es heißt, so kalten Black Metal zu spielen, dass einem schon regelrecht
ein heißes Feuer um die Ohren weht. Eigentlich sollte hiermit jedem Fan norwegischen Black Metals geraten
sein, hier zuzugreifen, handelt es sich doch um eine wahre Perle.
Anfangs... Koldbrann machen es mir echt nicht leicht. Ist es doch die Art räudigen Black Metals, die ich
bevorzuge. Die Musik ist wirklich nicht zu verachten und bewegt sich irgendwo zwischen Darkthrone z. Zt. der
unheiligen Trilogie und den alten Satyricon. Freunde tränigen Schwarzmetalls wird Koldbrann nicht zusagen,
scheint der Drummer Fordervelse sein Werk doch in Lichtgeschwindigkeit zu bedienen. Furztrocken möchte man
sagen, absolut fies und doch einfach nur genial. Die Texte vollkommen in norwegisch gehalten, wird die ganze
Misanthropie nur so ausgespuckt. Mannevond weiß seine Stimme wohl am besten einzusetzen und lässt einem einen
wohligen Schauer über den Rücken jagen, bei der schon fast göttlichen Betonung von Wörtern wie "Mørke". Bei
"Korpus Sepsis" kommen auch schon mal thrashige Töne aus dem Teufelsmaul Mannevonds. Norwegische Todeskunst,
möchte man meinen. Doch durch die schwammige Produktion alter Schule wirkt das Schlachtzeug nach kurzer Zeit
zu penetrant und das schwächt die Laune zusehends. Musikalisch allerdings wunderbar schwarz und rau. Besonders
"Kaosmanifest" oder das rockige "Fra Allfars Veg" stechen unter den 9 Kompositionen hervor, denn die
Zwischenteile regen absolut zum Nackenrotieren an.
Allgemein spürt man die Ursprünge dieser noch recht jungen Band, von Bands wie Destruction oder anderen alten
Thrash-Legenden, aber auch Dødheimsgard klopfen energisch an die Koldbrann'sche Musiktür. Leider wirkt die
Produktion am Anfang gekonnt, doch danach wird es einfach zu anstrengend, weswegen ich leider nicht die volle
Punktzahl geben kann. Doch musikalisch, wie gesagt, einfach nur genial. |
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