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Aus dem Nichts kam dieses Projekt, um sämtlichen Vorurteilen à la "Der Black Metal ist schon lange tot" den
Garaus zu machen. Im Dezember vergangenen Jahres veröffentlichten Eternity Records, deren Zukunft für einige
Zeit in Frage stand, vorliegenden Siebenzöller. Die Aufmachung ist relativ schlicht gehalten; nebst schönem
Cover, Titelinfos, üblicher Handnummerierung sowie Logos der beiden Partner, konzentriert man sich aber eher
auf's Wesentliche, den Inhalt der kleingeratenen Schallplatte.
Das erste Stück namens "Von ewiger Gefrornis" startet unvermuteterweise nicht mit dem obligatorischen,
zumeist blöden bis überflüssigen Intro, sondern geht sofort in das eigentliche Lied über. Anfangs im höheren
Tempobereich bretternd, schrubbt der Alleinunterhalter seine melancholischen Riffs runter, baut einige
gelungene Übergänge zur nächsten Strophe ein und zieht dabei quasi als Bonus keine Passage in die Länge. Im
Mittelteil geht man plötzlich vom Gas weg, was zur Folge hat, dass ein traumhaft funktioniernder,
schleppender Part samt grenzgenialem Bass-Spiel den Hörer vor lauter Atmosphäre fast einnebelt. Leider
dominiert jene Komposition den Raum nicht länger als knapp sechs Minuten, was jedoch angesichts des sehr
ausgewogenen Aufbaus leichter zu verschmerzen ist. Die Scheibe wird umgedreht, die Nadel abermals aufgesetzt...
Kaum brüllt Algar, seines Zeichens Alleinunterhalter bei Klage, "Tötenswert!" ins Mikrofon, fallen in
gnadenloser Art und Weise die dichten, äußerst roh abgemischten Gitarrenwände, das träge, aber druckvoll
gespielte, echte Schlagzeug sowie das unglaublich intensive Krächzorgan des Deutschen über das Publikum her.
Wesentlich erhabener, da langsamer und variationsloser prescht der Musiker hier voran, schafft es
nichtsdestotrotz, ähnlich erdrückende Stimmungen zu erzeugen. Obwohl die zweite Seite durchaus das hohe Niveau
der ersten halten kann, ist es wegen der Abwechslungslosigkeit (ein, zwei Riffs, stets im Schneckentempo
unterwegs etc.) die etwas schwächere Komposition.
Fazit: Trotz der Tatsache, dass die bei Fimbul Productions erschienene Kassette mit minimal besserem Material
daherkommt, bleibt mir nichts anderes übrig, als eine Kaufempfehlung für Klages Erstveröffentlichung
auszusprechen. Definitiv reiht sich betreffender Tonträger in die relativ kurze Liste der besten EPs anno 2003
ein, kein Zweifel. |
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