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Seit sage und schreibe 1989 existiert die Norweger-Formation Kharon - zumindest tat sie das zeitweise. Denn
im Jahre 1994 trennten sich die logischerweise nicht ganz so unbekannten Musiker und waren kurz danach an
der Inkarnation von beispielsweise Ragnarok beteiligt. Da nun bis zu diesem Zeitpunkt jedoch keinerlei Veröffentlichungen zu erhaschen waren (es gab lediglich einen
aufgenommenen Song namens "Coma Of
Hallucinations"), blieb der Bekanntheitsgrad von Kharon natürlich in untersten Ebenen hängen. Nach 5
Lenzen
Pause und scheinbar neu motiviert, rafften sich die Elchländer erneut zusammen und schienen recht flott einen
Plattendeal bei Ketzer Records ergattert zu haben. Demzufolge bot sich Rigor, Kull, G. Hymer (Thyme) und
Tamlin die Chance anno 2001 ihr erstes Demo "The Fullmoon Curse" auf den Markt zu schleudern. Nun liegt mir
aber der Zweitling "Raised By Hellish Demons" vor der Nase und zeigt auf, dass die Jungs einiges drauf haben.
Grundsolide und traditionell hämmern sich Kharon in die Ohren der Hörer. Mit sehr sauberem, für Demoverhältnisse beinahe schon einen Tick zu gutem Sound, wird zu 90% reinster Norge-Stahl zelebriert, der zwar weit von meilensteinähnlichen Territorien entfernt angesiedelt ist, doch ums Doppelte so weit von schrottigem Murks. Die übrigen 10% nehmen in musikalischer Hinsicht übrigens Einflüsse aus dem Nachbarstaat Schweden für sich in Anspruch. Denn obwohl die Klampfen größtenteils Traditionsriffs zocken, kommt hier und dort ein kleines, blau-gelbes Klangbild zum Vorschein und reiht sich ins Geschehen ein. Orientierungen an der musikalischen Heimat lassen sich streckenweise nur schwer ausmachen, wenn man einen direkten Vergleich zu bestimmten Bands sucht. Ich würde allerdings Satyricon zu "Nemesis
Divina"-Zeiten als kleinen Anhaltspunkt geben.
Ohne Keyboards und recht abwechslungsreich wird einem also endlich mal wieder norwegische Kost geboten, die sicherlich den leichten Hauch von Altbacken-BM nicht abschütteln kann, aber trotzdem zu überzeugen weiß, da nicht nur handwerklich gut gearbeitet wurde, sondern auch noch die nötigen Ideen für zündende Melodien und interessante Songstrickmuster vorhanden sind. Beispiel hierfür wäre erwähnterweise "Shores Of Acheron" - ein sehr gelungenes Stück. Folgerichtig kann "Raised By Hellish Demons" mindestens jedem Anhänger und Verfechter guten alten Norweger-BMs empfohlen werden und die Hoffnung auf weiteres Material dieser Art ohne Mühe rechtfertigen. |
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