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Mit "Utmost Schizophrenia" liefert die deutsche Formation Karkadan ihre mittlerweile dritte Veröffentlichung
in Form eines Longplayers ab. Den Stil Karkadan's zu beschreiben fällt dabei recht schwer, da in den
Kompositionen keine gerade Linie gefahren wird: So findet man auf diesem Longplayer Songs, welche vornehmlich
im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt sind, die sich aus allen Sparten des Metals bedienen, wobei die bandeigene
Beschreibung ihres Stils als "Black Heavy Metal" gar nicht fehl am Platze ist: Vornehmlich wird eine Mixtur aus
melodischem Black Metal mit starkem klassischen Heavy Metal-Einschlag, ausgedehnten melodischen Gitarren-Solos,
Death Metal-lastigem Grunz-Gesang und gelegentlich einem Keyboard geboten. Man kann durchaus einen vagen
Vergleich zu alten Katatonia ziehen, wobei letztere ungleich eingängiger und intensiver sind.
Und gerade dort liegt ein Manko am vorliegenden Album: Die Songs an sich wirken teils sehr überladen, oft wird
ein Aufkommen der angestrebten melancholisch-dunklen Atmosphäre durch die zwar technisch perfekten, aber in dem
Zusammenhang völlig deplatzierten, ausgedehnten Gitarren-Solos zunichte gemacht. Auch der Gesang weiß nicht
vollends zu überzeugen, da der Sänger zwar einen gelungenen Grunz-Gesang abliefert, aber auch nur in dieser
Dimension bleibt, was den Gesang wiederum auf Dauer recht eintönig macht und gerade diesem Musik-Stil, welcher
eigentlich viele Emotionen in sich tragen und wecken sollte, mit seiner eindimensionalen Art nicht gerade
zugute kommt, es fehlt einfach an Lebendigkeit.
Vom Soundtechnischen her gibt es nichts auszusetzen: Das ganze Album wurde sehr sauber und druckvoll abgemischt,
die Instrumente halten sich alle die Waage und jedes ist einzeln zu vernehmen. Dabei sei jedoch angemerkt, dass
das Endprodukt sich nicht wie eine Plastikproduktion anhört, der Sound ist trotz des klaren Klangbildes immer
noch recht organisch gehalten.
So hat man mit Karkadan summa summarum eine Band vorliegen, welche sich nicht auf einen Stil beschränkt und
somit dem Hörer viel Abwechslung bietet, was jedoch der Gesamtatmosphäre nicht sehr zugute kommt, hier wäre
etwas weniger mehr gewesen. Technisch zwar perfekt, aber jedoch mit Schönheitsfehlern. Wer nicht genug
Abwechslung bekommen kann und auf technische Musik steht, der sollte mal ein Ohr riskieren. |
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