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Einen Blick aufs Cover geworfen, das in Grautönen gehalten ist, und auf die Betitelung, wage ich es, mich
diesem Werk anzunehmen, in der optimistischen Hoffnung, endlich mal wieder ein gutes Stück Schwarzmetall zu
erfahren. Und ich muss sagen, mein Optimismus wurde belohnt; Infinity haben mich mit ihrem Werk "The Birth Of
Death" nicht enttäuscht.
Das Klangwerk wird eingeleitet mit einem kurzen Akustikintro, das einen direkt an das Ende von Nargaroth's
"Karmageddon" vom Debütwerk "Herbstleyd" denken lässt. Schon wieder am Verzweifeln, es abermals mit einer
langweiligen, gesichtlosen Akustik-Pagan-Trend-Metal-Band zu tun zu haben, werde ich dann aber doch überrascht,
als die sägende E-Gitarre, begleitet von den peitschenden Schlagzeugschlägen, mit einem dreckigen Black Metal
Riff ertönt, gefolgt von der Stimme, die das Inferno einleitet und beginnen lässt. "Our Cruel Vengeance" heißt
das erste Stück, das, wie die darauf folgenden beiden, vollgepackt mit wahnsinnig genialen Riffs, prügelndem
Blast-Beat und dem mit viel Hall versehenen Gesang, der böse vor sich hinkeift und -röchelt, so eine geniale
Atmosphäre erschafft, dass es einem Freudentränen in die Augen treibt, so etwas in diesen Tagen noch einmal (er)leben zu dürfen. Man klingt wie die norwegische Legende mit Namen Darkthrone zu ihren besten Zeiten und
es scheint schier unmöglich, dass diese drei Black Metal Krieger aus Holland stammen. Man agiert nach dem
Prinzip simpel(st), aber effektiv(st), was bei Infinity auch glücklicherweise wirklich funktioniert. Der
zweite Track, "Flames In Hunger" ist mit seinem Anfangsriff, das in seiner Monotonie eigentlich nicht zu
übertreffen ist, ein perfektes Beispiel - ganz, wie man es von "Transilvanian Hunger" kennt.
Nach den ersten drei Liedern nimmt die Qualität dann etwas ab, doch ist die Musik immer noch sehr gut, denn
die Qualität/Genialität der Erstgenannten ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Enttäuscht bin ich dann
doch vom Titelstück, das das Niveau absolut nicht halten kann; auch "Heart Of Stone" weiß nicht zu überzeugen. Das liegt u.a. daran, dass einfach zu viel mit der Akustikgitarre gearbeitet wird. Diese ist ein großer
Kritikpunkt dieses Albums, da sie eigentlich nur überflüssig oder sogar störend wirkt; sie verunreinigt
dieses Stück feinsten, puren Schwarzmetalls.
Als Abschluss bekommt man "The Sun No Longer Rises" zu hören, ein Immortal-Cover. Ich persönlich halte es
nicht unbedingt für sinnvoll, ein Cover auf einem Album erscheinen zu lassen, aber es sollte diesmal egal
sein. Jedoch ist es dennoch zu kritisieren: Denn Infinity haben den Song einfach nur kopiert, anstatt ihn
ihrem Stil anzupassen, was besonders am Gesang hörbar wird (wenn er auch ziemlich perfekt kopiert wurde und
man ihn vom Original kaum zu unterscheiden mag).
Alles in allem also eine ganz starke Truppe mit einem sehr starken Album, hätte es auch noch besser sein
können. Anhänger des alten, ursprünglichen, sprich norwegischen Black Metal werden mehr als ihre Freude an
"The Birth Of Death" haben. Es ist zu sagen: Wenn irgendeine Band in diesen schwierigen Tagen des Black Metal
unsere Aufmerksamkeit verdient hat, dann Infinity!
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