|
Um einem gewissen Prozentsatz an Oberflächlichkeit Genüge zu tun, mag man beim vorliegenden Scheibchen wohl
mit Skepsis geschlagen sein. Steht doch die Namenswahl Infernal Angels mit ihrer Schwülstigkeit gegen ein,
in interessantem Rot gehaltenes, Cover, das sogar ansatzweise grotesk wirkt. Nun gut, auseinandersetzen muss
man sich vor allem mit der musikalischen Komponente und diese macht's einem, ungünstigerweise, ähnlich
schwer.
Drei eigene Songs plus eine Coverversion von Immortals "At The Heart Of Winter" schafften es auf
diese Promo, die laut Infoblatt einen Auszug aus dem angeblich 2004 aufgenommenen Album "Shining Evil Light"
bieten soll. Wer weiß; die Italiener werden's schon richten - vor allem wohl auch, genügend Lorbeeren
einzuheimsen. Mit ihrem Mix aus eingängiger Symphonik und schwedisch beeinflusster Gitarrenarbeit konnte das
Trio in Bella Italia schon einige Erfolge ernten. In Anbetracht der Professionalität, mit welcher die
Infernal Angels agieren, ist das auch kaum verwunderlich. Technisch ausgereift und kompositorisch durchaus
gewitzt, sägen sich die Luigis durch's heimische Kämmerlein. Dabei ist man gezielt auf Abwechslung und
dramatische Strukturierungen erpicht, baut sowohl Orgelklänge, cleane Strings oder Akustikgitarren, als auch
sakralen Klargesang und Flüstern ins Geschehen ein. Klingt gut, isses eigentlich auch; der nötige Pfiff, um
wirklich mitzureißen, fehlt der Musik dennoch. Trotz aller scheinbaren Eigenständigkeit, netter Melodien und
handwerklicher Finesse, ist "Dominus Silentii" zu berechnend und gesichtslos. Mit druckvoller Promotion kann
im Mainstream sicherlich recht schnell ein gehobener Status erwirtschaftet werden, mir persönlich fehlt hier
jedoch dieser spezielle Hauch Purismus und Geist, der ein Black Metal-Stück erst authentisch macht.
Für Melodie-Fetischisten, die dennoch nicht auf Aggression verzichten wollen und Göteborg-Fanatiker mit Hang
zur Moderne, dürfte diese Mini demnach am ehesten geeignet sein. |
|
|
:: English version ::
To fit some percentage of superficiality you may have to handle your own scepticism. The choice of the turgid name
"Infernal Angels" stands against an interesting red-shaped cover which rudimentally acts grotesque. Well, you have to
deal with the music this as difficult as the artwork...
Three songs plus a cover version of Immortal's "At The Heart Of Winter" made it on the promo, the supplementary
sheet tells us that it should be an excerpt from the album "Shining Evil Light" which is supposed to be recorded in
2004. Who knows; the Italians will fix it - and above all, take credit. With their mix of some catching symphonics
and swedish influenced guitars, the trio already was able to gain some success in Bella Italia. If you take their
professionalism into consideration you don't wonder about it. Technically emerged and compositoricly shrewd, the
Luigis go their way. Thereby the Infernal Angels are agog on variety and dramatic structures, combined with organ
tunes, clean strings or accoustic guitars, as well as sacral singing and susurrations. Sounds well and it is; the
needed kick is still missing. Despite all musical autonomy, nice melodies and finesse, "Dominus Silentii" is far too
calculating and faceless. With some powerful promotion they will surely find their spot in the mainstream, but
personally I'm missing this special hint of purism and soul which makes a Black Metal piece authentic at least.
Melody fetishists and Göteborg fanatics who don't want to miss some aggression will surely like this Mini.
|
|