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Dein Einstieg ins dreckige Bagalutendasein, oder welche Musik beeinflusst dich mehr?
Fakt ist, mit ihrer vierten Scheibe gehen die drei Finnen weiter auf Raubzug und wandern mehr auf Black'n'Roll
zu als bisher. Waren vorherige Aufnahmen noch eher vom räudigen Thrash durchzogen, hat man sich endlich mehr
groovige Gelassenheit geschnappt und verwöhnt die Ohren meiner Meinung nach passender als je zuvor.
Für alle, die aus typischen Metalmagazinen immer ein "richtiges Brett" an Musik hingeworfen bekommen haben,
kriegen hier in etwa kein hartes Bilderbuch-Schnitt-, sondern ein modriges Stück Unterholz. Obwohl nicht mal ganz
die Hälfte der Songs so lahm gespielt wird, könnte man die dargebotene Kunst als eine Art Moor verbildlichen -
so schleppend und träge klingt es. Während Harald Mentor seine markante Stimme wie üblich düster und auch mal
eher gähnend im Sprechtempo durch's Mikrophon grollt, zupft er gemütlich den meist unterstützenden Bass vor sich
hin. Susej handelt nebenher mit dreckigen Rock'n'Roll-Loops, Soli und anderen Spielereien, wobei der Frontmann von
Satanic Warmaster, besser bekannt als Werewolf, sein schlägerndes Attentat mit mühsamen Hieben am Schlagzeug
verübt. Dabei ist man wohl auf jedem Album darauf bedacht, möglichst gammlig (Anm. d.
Verf.: ich fordere Neutralität) zu klingen und wählte weiterhin die dumpfeste Produktion, welche inzwischen schon zu einem typischen Merkmal von
Incriminated geworden ist.
An sich kann ich also nichts Schlechtes erkennen, einfach einlegen und je nachdem gemütlich oder wild die Haare
schütteln. Übrigens haben diese Streuner einen guten Geschmack in Sachen Coverwahl, das in seiner Erscheinung
sofort an "Der Schrei" erinnert. |
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