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Wie so oft verrät der Albumtitel die Absichten beziehungsweise die allgemeine Stimmung auf einem Werk.
Diesmal dreht sich wiederum alles um das frühzeitige Beenden des eigenen Lebens: den Selbstmord. Der erste
Eindruck, den der Beilagszettel samt Magnettonband vorgibt, bestätigt die totale Dedikation an den Suizid:
Ein von der Dunkelheit heimgesuchter Dachboden dient als Covervorlage, die kryptische Rückseite, die meines
Erachtens einen herausgestreckten, aufgeschlitzten Arm, der aus der Badewanne kommt, darstellen soll, die
teils kranken Texte mit Titeln wie "Självhat", "Evig Kyla" oder "Your Misery", sowie eine vollständig
schwarze Kassette deuten auf ein nicht gerade lebensbejahendes Werk hin. Infos zu den Mitgliedern dieser
Gruppierung liegen mir leider nicht vor, ich vermute aber, dass es sich abermals um ein Einmannprojekt
handeln dürfte. Auf seiten der Produktion wurden keine Fehler gemacht: Ausgewogenes
Klangverhältnis zwischen Schlagwerk, Gitarre und Stimme zeichnen den Sound aus, der laut genug abgemischt wurde.
Den Anfang dieses Werkes macht ein Intro, das mit getragenen, simplen Melodien und einem druckvoll wummernden
Schlagzeug knappe drei Minuten zu begeistern weiß. In diesem Stück kommt die im depressiven Black Metal
übliche Monotonie voll zur Geltung, die im Gegensatz zu gewissen anderen schlechteren Combos von guten
Melodien unterstützt wird. Das nächste Stück "Självhat" kommt ein ganzes Stück langsamer sowie schleppender
aus den Boxen, wobei die nun vorhandenen Vocal-Parts, welche nicht von ungefähr an Silencer und Co. erinnern,
einen massiven Teil zur dunklen Stimmung ausmachen und den Hörer förmlich zwingen, sich umgehend
Rasierklingen zu beschaffen, um diese "down the road" (Abyssic Hate-Fans wissen, wovon ich spreche...) zu
benutzen. Ein beinahe kriechender Mittelteil lässt die Zimmertemperatur auf Nordpol-Kälte herabsinken, das
Schlagzeug (hinter diesem übrigens Patrik von Bereavement) hat nur noch alle paar Sekunden seinen nächsten
Schlag, die Gitarre bleibt bei einem Griff einige Zeit lang halten, sprich es vergeht einem sehr schnell die
eventuell vorhandene gute Laune. Nach dieser schier endlos langen Passage setzt die Gruppe mit ihrem kranken
Gesang fort, das vom manischen Brüllen bis hin zum schmerzverzogenen Flüstern reicht. Den weiteren, für den
geneigten Hörer tödlichen Weg ebnet "Evig Kyla". Mit kurzzeitigen Double-Bass-Attacken, gemäßigteren Vokills
und schnelleren Akkorden wird hier, mit einigen eingestreuten Midtempo-Parts, ungezähmter drauflos geprügelt,
ohne dabei der Atmosphäre zu schaden. Der Sukzessor "Your Misery" stellt den letzten Track auf dieser MC dar,
dessen Geschwindigkeit im Gegensatz zum Vorgänger-Lied etwas gesteigert werden konnte. Die vielen,
plötzlichen Breaks am Anfang weichen mit der Zeit dem Part ohne Riff- oder Tempowechsel. Das abschließende
Outro, fasst noch einmal die Merkmale dieses Tapes gekonnt Trübsal blasend zusammen. Als man jedoch glaubt,
dass das Tape zu Ende ist, eröffnen mysteriöse, weit in den Hintergrund gemischte Griffe das Echo-Inferno.
Drums und Vocals wechseln sich gegenseitig ab, treten indes manchmal zu zweit auf. Eine nette Idee, die aber
lediglich dem Verlängern der Spielzeit dient.
Fazit: Ein mehr als ordentliches Demo, das mit vielen guten Momenten glänzt sowie mit einer deftigen Portion
Eigenständigkeit, obwohl man noch klare Vergleiche ziehen kann und hier und da noch kleine Verbesserungen im
spieltechnischen Bereich nötig sind, um bei den ganz Großen dabei zu sein. Nett und mir sieben dicke Punkte
wert. |
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