HRIMTHURS

War Of The Ages (2CD-R 2004)


Bei dem bereits im vergangenen Jahr erschienenen Album "War Of The Ages" handelt es sich um die erste und, soweit mir bekannt ist, bisher auch einzige Veröffentlichung des australischen 1-Mann Projekts Hrimthurs. Dabei bleibt mein Auge erst einmal an der Ankündigung auf der Rückseite hängen, folgend gleich mehr als 110 min Musik der finsteren, heidnischen Art geboten zu bekommen. Dass davon letztendlich nicht alles so überragend sein würde, wie es das beiliegende Informationsblatt verspricht, ahnte ich dabei aber irgendwie bereits vorab und sah mich knappe 2 Stunden später auch in meiner Annahme bestätigt. 
Nun will ich aber auch nicht zu weit vorgreifen. So beginnt Protagonist Siggeir Hrimthurs auf CD 1 noch mit dem, was er offensichtlich wirklich kann: durchweg gelungenen und hörenswerten Black Metal zu fabrizieren, welcher zwar an sich simpel gestrickt ist, dennoch seine Wirkung nicht verfehlt und mit stetigen Tempowechseln sowie einem hohen Maß an Eingängigkeit für bleibende Erinnerung beim Hörer sorgt. Das Ganze wird zusätzlich ergänzt durch gelegentliche, angenehm atmosphärische Keyboard Einsprengsel, welche zumindest auf mich nicht störend wirken, da sie der Gitarrenfraktion zu keiner Zeit den Rang ablaufen. Vom gesanglichen Standpunkt her liefert S.H. eine ebenfalls sehr solide Leistung ab, geht aber im Vergleich zur Instrumentalabteilung ab und an etwas unter, mit Sicherheit auch begünstigt durch die sehr druckvolle und voluminöse Produktion, welche allein schon die auch hier wiedereinmal gern genutzten Vergleiche zu Größen wie Darkthrone oder Burzum im Beiblatt hinfällig macht. Denn mal abgesehen davon, dass sich alle drei Bands/Projekte dem Black Metal verschrieben haben bzw. hatten, kann ich hier keinerlei Querverweise erkennen. An sich hat es CD 1 des "Krieges der Zeitalter" aber auch gar nicht nötig, den Vergleich zu suchen, denn das hier gebotene Material kann durchaus für sich allein stehen und dürfte jedem Freund des schwarzen Stahls mit seiner eindeutig kämpferischen Note zusagen. 
An und für sich hätte man es also dabei belassen können. Hier hat man aber die Rechnung ohne das weiterführende "Genie" des Herrn S. gemacht, der uns auf Seite 2 seines Werkes musikalisch noch gern von seiner Begeisterung für eher mittelalterliche/traditionelle Klänge überzeugen will. Und so überlässt er, wahrscheinlich in Ermangelung von Kenntnissen im Umgang mit entsprechend zeitgenössischen Instrumenten, seinen elektronischen Helfern das Zepter. Zwar hört man auch hier noch ab und an Gitarren durchklingen, doch sind es letztendlich synthetische Klanggebilde, die den Hauptteil jenes Materials bilden und das in einer Art, die einem mehr sauer aufstößt als dass sie begeistert, oft konfus wirkt und vor allem mit Hilfe des genutzten "Atari-Knüppelknechts" mehr als einmal die Atmosphäre zunichte "kloppt", die die auch hier dennoch vorhandenen, zahlreichen guten Ansätze hätten entwickeln können. Und das eigentlich Tragische dabei ist, dass, mal abgesehen davon, dass CD 2 mit mehr als 70 min den Mammutanteil dieses Werkes birgt, man immer wieder durchhören kann, dass es auch hier hätte besser klingen können als es im Endeffekt klingt. 
Aber da hilft auch alles Jammern nichts, es bleibt einem ja immer noch der erste Teil und dieser ist, wie schon gesagt, durchaus genießbar und hörenswert, wenn auch im Vergleich zum Rest eindeutig zu kurz geraten.

CD 1: 8/10 - CD 2: 3/10

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Wolfsgrimm
18.04.2005


Redaktionsbewertung:
azaghal - psephos -
Laeknishendr 7/3 Amicus -
Erik 1 odium -
sic - Wolfsgrimm 8/3
IT - Mondtus -
Argathon -
Gesamtdurchschnitt: 4,4