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Bei dem bereits im vergangenen Jahr erschienenen Album "War Of The Ages" handelt es sich um die erste und,
soweit mir bekannt ist, bisher auch einzige Veröffentlichung des australischen 1-Mann Projekts Hrimthurs. Dabei
bleibt mein Auge erst einmal an der Ankündigung auf der Rückseite hängen, folgend gleich mehr als 110 min Musik
der finsteren, heidnischen Art geboten zu bekommen. Dass davon letztendlich nicht alles so überragend sein
würde, wie es das beiliegende Informationsblatt verspricht, ahnte ich dabei aber irgendwie bereits vorab und
sah mich knappe 2 Stunden später auch in meiner Annahme bestätigt.
Nun will ich aber auch nicht zu weit vorgreifen. So beginnt Protagonist Siggeir Hrimthurs auf CD 1 noch mit dem,
was er offensichtlich wirklich kann: durchweg gelungenen und hörenswerten Black Metal zu fabrizieren, welcher
zwar an sich simpel gestrickt ist, dennoch seine Wirkung nicht verfehlt und mit stetigen Tempowechseln sowie
einem hohen Maß an Eingängigkeit für bleibende Erinnerung beim Hörer sorgt. Das Ganze wird zusätzlich ergänzt
durch gelegentliche, angenehm atmosphärische Keyboard Einsprengsel, welche zumindest auf mich nicht störend
wirken, da sie der Gitarrenfraktion zu keiner Zeit den Rang ablaufen. Vom gesanglichen Standpunkt her liefert
S.H. eine ebenfalls sehr solide Leistung ab, geht aber im Vergleich zur Instrumentalabteilung ab und an etwas
unter, mit Sicherheit auch begünstigt durch die sehr druckvolle und voluminöse Produktion, welche allein schon
die auch hier wiedereinmal gern genutzten Vergleiche zu Größen wie Darkthrone oder Burzum im Beiblatt hinfällig
macht. Denn mal abgesehen davon, dass sich alle drei Bands/Projekte dem Black Metal verschrieben haben bzw.
hatten, kann ich hier keinerlei Querverweise erkennen. An sich hat es CD 1 des "Krieges der Zeitalter" aber
auch gar nicht nötig, den Vergleich zu suchen, denn das hier gebotene Material kann durchaus für sich allein
stehen und dürfte jedem Freund des schwarzen Stahls mit seiner eindeutig kämpferischen Note zusagen.
An und für sich hätte man es also dabei belassen können. Hier hat man aber die Rechnung ohne das weiterführende
"Genie" des Herrn S. gemacht, der uns auf Seite 2 seines Werkes musikalisch noch gern von seiner Begeisterung
für eher mittelalterliche/traditionelle Klänge überzeugen will. Und so überlässt er, wahrscheinlich in
Ermangelung von Kenntnissen im Umgang mit entsprechend zeitgenössischen Instrumenten, seinen elektronischen
Helfern das Zepter. Zwar hört man auch hier noch ab und an Gitarren durchklingen, doch sind es letztendlich
synthetische Klanggebilde, die den Hauptteil jenes Materials bilden und das in einer Art, die einem mehr sauer
aufstößt als dass sie begeistert, oft konfus wirkt und vor allem mit Hilfe des genutzten "Atari-Knüppelknechts"
mehr als einmal die Atmosphäre zunichte "kloppt", die die auch hier dennoch vorhandenen, zahlreichen guten
Ansätze hätten entwickeln können. Und das eigentlich Tragische dabei ist, dass, mal abgesehen davon, dass CD 2
mit mehr als 70 min den Mammutanteil dieses Werkes birgt, man immer wieder durchhören kann, dass es auch hier
hätte besser klingen können als es im Endeffekt klingt.
Aber da hilft auch alles Jammern nichts, es bleibt einem ja immer noch der erste Teil und dieser ist, wie schon
gesagt, durchaus genießbar und hörenswert, wenn auch im Vergleich zum Rest eindeutig zu kurz geraten. |
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