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Das Jahr neigt sich dem Ende zu, du hast das Fest der Liebe und der Freude überstanden und willst nun die
Metal-Silvesterparty des Jahrtausends feiern. Alles ist da: Ein Haufen Suff, lecker Essen, sexy Frauen. Doch
oh weh, deine Gäste langweilen sich? Was hast du nur falsch gemacht? Tja, die Antwort kann ich dir geben: die
Musik war schlecht! Und damit euch so was im Jahre 2004 nicht mehr passiert, präsentiere ich euch nun eine
wunderbare Saufpartyband.
Denn die drei Glatzköpfe aus dem Land des Hot Dogs haben auf "Black Metal Jesus" alles, was so eine Scheibe
ausmacht. Rotzig, stumpf und direkt in die Fresse, so könnte man wohl am besten die Trademarks dieses Releases
beschreiben. Bereits der Opener "Satanic Fatherland" zeigt an, wie der Hase läuft, denn zum ursprünglichen
Black Metal gesellen sich Einflüsse dreckigsten Rock and Rolls, die mich verdammt an Lemmys Warzenkommando
Motörhead erinnern. Das Schlagzeug gibt dem Lied mit seinen treibenden UftaUfta-Beats den richtigen Schwung,
die Gitarren sind monoton und rockig und zusammen mit dem ausgekotzten Gesang repräsentiert es wunderbar die
"Leck mich am Arsch"-Stimmung des Albums. Weiter gehts mit "Terrorsoul", welches zu Beginn einen gemächlichen,
eher langsamen Eindruck macht, nur um dann ab Mitte des Liedes wieder auszubrechen. Hierbei kommt dann auch
die Vorliebe der Mitglieder für Thrash Metal durch, denn der Song entwickelt sich im weiteren Verlauf zum
richtigen Nackenbrecher. Und während ihr die nächsten Kästen Bier aus dem Keller holt, stellen euch die Jungs
noch einen ganz besonderen Gast vor, nämlich den "Black Metal Jesus", welcher eure Party weiter anheizen soll.
Stampfend, mit dröhnendem Bass und mit doppelstimmigem Refrain zelebriert die Band hier einen Black/Thrash
Metal der einfach Spaß macht.
Hier wird auf Anspruch verzichtet und auf Innovation geschissen, stumpf ist Trumpf und das in allen Belangen.
Die Lieder sind an sich alle simpel gestrickt und leicht nachvollziehbar, sowie vom Songaufbau her sehr
eingängig. Die Texte triefen vor Klischee (man nehme nur eine Zeile aus dem Titelstück:" From water to wine,
from wine to urine) und sind teilweise auch voller Fehler. Und auch das Booklet unterliegt den primitiven
Stilmitteln der Band, ist es doch von der Aufmachung her recht simpel und erinnert mich ein wenig an die
"Ravishing Grimness" von Darkthrone, zumindest was die Schrift angeht.
Wie ihr also seht, ist die Platte keineswegs für Black Metalgourmets oder Liebhaber filigraner Klänge gedacht.
Wenn ihr aber noch Metal im Blut und mal wieder Lust habt, so richtig asozial die Sau rauszulassen, dann
besorgt euch diese Scheibe und bangt euch ins Koma! |
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