HORNA

Viha Ja Viikate (MCD 2003)


Es war im Jahre 1993, als zwei gewisse Personen namens Shatraug und Moredhel mit ihrer Musik der Welt den Kampf ansagen wollten. In diesem besagten Jahr wurde die nicht mehr wegdenkbare Band Horna gegründet, welche heute auf etliche Veröffentlichungen (unter anderem einige Splits) zurückblicken kann. Hatte alles mit einem unscheinbaren Demo 1995 angefangen, wurde nun acht Jahre später die neueste MCD der Finnen veröffentlicht.
"Viha Ja Viikate" reiht sich perfekt in die bisherigen Scheiben von Horna ein und bietet eine Mischung aus kaltem, hasserfülltem und verzweifeltem Black Metal, welcher nicht besser gespielt werden könnte. Im Gegensatz zum letzten Full-Lenght Album "Sudentaival", welches sehr thrashlastig ausgefallen ist, schlägt "Viha Ja Viikate" den Weg der Anfänge ein und bietet eher emotionaleres Material. Mit einem angenehm räudigen Sound wird die Scheibe mit dem Titeltrack eröffnet und schon die ersten Riffs offenbaren uns die Kunst und Kraft, die hinter Horna stecken. Gleich dieser erste Track zieht einen in einen Bann aus Wut und Verzweiflung und man fühlt wahrhaftig, mit wieviel Hingabe und Ehrlichkeit Horna ihre Musik zelebrieren. Besonders der Gesang von Shatraug hat mich immer wieder begeistert, ist er doch mit seinem besonderen, hohen Gekreische so ziemlich einzigartig in der Szene. Auch das zweite Stück beginnt ohne Rücksicht auf Verluste ebenfalls wieder mit genialem Gitarrenspiel und pfeilschnellem Drumming, welches allerdings nie dominiert, sondern sich immmer im Hintergrund hält. Der dritte Song kann meiner Meinung nach nicht ganz das Niveau der ersten beiden halten, befindet sich aber dennoch weit im Bereich des Überdurch- schnittlichen. Die Melodie ist einfach nicht so ergreifend wie bei den ersten zwei Tracks. Der letzte Titel der CD fällt etwas aus der Reihe, da es sich hierbei um ein Cover von Carpathian Forest's "When Thousand Moon Have Circled" handelt, der mit sehr Thrash/Blackmetal lastigem Gitarrenspiel beginnt und auch das Schlagzeug ist hier dominanter als bei den anderen beiden Stücken. Es ist einfach ein Old School gehaltener Kick-Ass-Track, der aber vollends überzeugen kann und sich als überaus gelungener Abschluss der Scheibe präsentiert.
Mit einer Spielzeit von knapp 16 Minuten ist es sicher nicht die längste MCD, allerdings beruft man sich hier auf Qualität statt Quantität und somit würde ich allen zu einer Anschaffung raten.

8/10

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Wintergeist
03.01.2004