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Har Shatan.... das personifizierte Böse - und zwar aus dem hebräischen
stammend, was einigen Leuten möglicherweise wieder sauer aufstoßen könnte, aber über die Körpersäfte anderer Leute wollte ich jetzt auch gar nicht berichten,
sondern über das Debutdemo dieser deutschen Gruppierung. Wobei ich mit Gruppierung auch daneben liegen könnte,
da auf dem Tape-Inlay nur eine Person, namentlich Zepar, genannt wird. Da mir aber leider nicht mehr Informationen
zur Band vorliegen, muss ich das mal offen lassen, obwohl die Tatsache,
dass ein Drumcomputer verwendet wurde, zumindest einen kleinen
Anhaltspunkt geben könnte.
Nun aber zu den Songs... und hier möchte ich das obligatorische Intro mal nicht nur eben kurz der Vollständigkeit
halber erwähnen oder gar ganz außer Acht lassen, sondern im Gegenteil ganz besonders darauf hinweisen. Kommt
selten vor, dass ich mir wünschte, ein Intro wäre länger, in diesem Fall aber hat es die Band geschafft, mich
bereits mit den ersten Tönen zu fesseln. Schade, dass nach gut einer halben Minute schon wieder Schluss damit
ist, allerdings nicht, ohne den Hörer mit einem herzlichen "Fuckin" auf das Kommende vorzubereiten. Und das kann
einen durchaus entschädigen. Durchwegs im mittleren bis unteren Tempobereich, nie ins Rasende abdriftend,
konzentriert sich das Geschehen vornehmlich auf die Gitarren, die ein paar schöne atmosphärische Stücke freilegen,
ganz im Stil des BM der alten Tage. Nicht komplex, nicht überladen, auch nicht bombastisch, sondern
eher einfach und sehr melodisch sind die Songstrukturen und beweisen auf ein Neues, dass mit spartanischen Zutaten oft vielmehr
geschaffen werden kann. Selbst der Titelsong, bei dem es sich "nur" um ein Zwischenstück handelt und das einem
anfangs vielleicht etwas gar zu öde und gar zu schlicht erscheinen mag, kann nach mehrmaligem Durchhören durchaus
seinen Beitrag zur Atmosphäre leisten, vorausgesetzt, man lässt sich auf selbige ein.
Wem das Review bis hierher etwas zu positiv erscheinen mag und wer entsprechend skeptisch geblieben ist, dem
seien natürlich auch die Kritikpunkte nicht vorenthalten. Zu nennen wäre da vielleicht der mit reichlich Hall
versehene Gesang, der zwar deutlich zur Atmosphäre hätte beitragen können, insbesondere in puncto Hass und
Aggression, wenn er.... ja wenn er nur eine Spur weiter nach vorn gebracht worden wäre. So verschwindet er
leider an vielen Stellen zu sehr hinter der Musik, besonders bei "Lucifers Legions" und kann dadurch seine
Wirkung nicht voll entfalten. Und trotz der oben genannten positiven Aspekte fehlt dem Demo ganz einfach der
Hammersong, der das Werk zu etwas wirklich Besonderem, etwas Herausragendem machen
könnte. Für den Anfang hat die Band aber wirklich gute Arbeit
geleistet und ein durchaus hörenswertes Debut abgeliefert, besonders für die, die von ursprünglichem BM nie genug bekommen können. |
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