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Dass viele Köche den sprichwörtlichen Brei verderben, ist ja gemeinhin bekannt. Daher ist es auch nicht
verwunderlich, wenn Musiker sich in ihr Kämmerlein zurückziehen, um der Inspiration freien Lauf zu lassen.
Glücklich kann sich derjenige schätzen, der musikalisch flexibel genug ist und mehrere wichtige Instrumente
beherrscht. Grond basiert auf den musikalischen Ideen aus der inspirierten Feder eines einzelnen Mitgliedes des
deutschen Black-Metal-Undergrounds mit Namen Infinitus. Dieser schafft es nach einem angenehmen und
atmosphärisch stimmigen Intro, welches an die guten, alten Immortal zu Zeiten von "Blizzard Beasts" erinnert, in
weiteren 36 Minuten den geneigten Hörer zu fesseln.
Schnelle, in eiskalten Höhen angelegte Gitarrenriffs setzen sich im Ohr des Probanden fest. Dabei warten diese
auch mit einem großen Spektrum an Variationen und Wechseln auf, sodass die einzelnen Stücke nicht statisch oder
langweilig daher kommen. Die Melodien sind über alle Zweifel erhaben und geben den Liedern einen sehr feinen
Ohrwurmcharakter. Ganz besonders "On The Path Of The Ancient" möchte ich zu einem der wichtigsten Werke des
deutschen Undergrounds zählen, aber auch die restlichen Stücke erheben sich aus dem Wust der Veröffentlichungen
mit einer großen Spielfreude und melodischer Schwere.
Das Drumming ist ebenfalls sehr variantenreich und wechselt auch in den einzelnen Liedern, was man leider nicht
immer zu erwarten hat. Anhand der Kontinuität ist zu erkennen, dass es sich hierbei um einen Drumcomputer zu
handeln scheint, da die Schläge und getroffenen Töne alle sehr, sehr präzise sind, teilweise kalt und fast schon
klinisch wirken. Jedoch ist zu sagen, dass eben diese Kälte der Musik zugute kommt, da sie mit der von der
Gitarrenarbeit aufgebauten Atmosphäre konform geht. Was die Vokalkunst des Songwriters angeht, herrscht hier
wie im Intro eine Immortal ähnliche, eisige und misanthropische Grundstimmung. Gespickt mit eingestreuter, an
die alten, vorchristlichen Zeiten appellierender textlicher Sinngebung. Ein Aufruf zum Kampf an alle, bei denen
das Blut in den Adern von heidnischer Gesinnung und antichristlicher Kampfeslust dominiert wird. Drehen wir die
Lautstärkeregler auf um den Verstand der Ungläubigen von unserer Existenz wissen zu lassen... |
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