GRIMFAUG

Rex Draconis (CD 2004)


Traditioneller bzw. ursprünglicher Black Metal scheint langsam wieder im Kommen zu sein und den Melodic-Black-Metaltrend abzulösen. Einerseits eine schöne Sache, da man dadurch wieder zu den eigentlichen Wurzeln dieser Spielart zurückkehrt und das Trommelfell nicht mehr von triefenden Keyboards gefoltert wird. Allerdings gibt es auch bei diesem Trend wieder den Haken, dass dann Tausende von Bands Alben in dieser Richtung aufnehmen, ohne etwas wirklich Bewegendes und Faszinierendes zu Wege zu bringen. Und in diese Kategorie zählt auch dieses belgische Duo. Bereits durch die Verwendung der "Bells of Doom" von der "Under A Funeral Moon" in dem Song "The True Tree Of Knowledge" ist zu erkennen, dass man nicht sonderlich um Originalität bemüht ist und das setzt sich dann auch bei der Musik fort. Ich meine, es ist ja ok, wenn man den Pfaden der alten Helden folgt, aber man sollte dann doch schon versuchen, Eigenes mit hinein zu bringen!
Natürlich sind Norgaath und Crygh, so die Namen der beiden Protagonisten, durchaus in der Lage, Black Metal-Lieder zu schreiben, aber es fehlt das Packende, Mitreißende, welches einem dieses "alte" Feeling wieder gibt! Und gute Ansätze sind ja bereits in den Riffs von "Within The Halls Of Azrael" oder auch in "The True Tree Of Knowledge" zu entdecken, da die Gitarren dort diese eisige Kälte versprühen, die beim Black Metal halt einfach von Nöten ist; aber entweder, man streckt diese über das ganze Lied ("Within....") oder sie verlieren sich in undefinierbaren Geräuschkulissen, wozu der Sound einen erheblichen Teil beiträgt. So grummelt der Gesang meist im Hintergrund, von dem im Booklet angegeben Bass ist absolut nichts zu hören und bei den Drums sind, gerade in schnelleren Passagen, nur die Becken wahrnehmbar; von Bassdrum und Snare keine Spur, was gerade beim Titeltrack des Demos auffällt, da dieser fast durchgehend schnell gespielt wird und somit nur die Hi-Hat zu hören ist. Hinzu kommt, dass der darauffolgende Track "Under Thy Darkened Wings" (ebenfalls sehr innovativ) fast identisch wie "Rex Draconis" klingt, da selbst die Melodien der Klampfe sich nur marginal unterscheiden! Auch im Allgemeinen gefallen mir die Drums gar nicht, da sie immer im selben Muster gespielt sind und nicht wirklich inspiriert klingen. Gut wiederum ist der Gesang, welcher zwar, wie bereits erwähnt, viel zu leise ist, dafür aber schön kehlig daherkommt und mich etwas an alte Urgehal erinnert.
So stellt sich mir am Ende dieses Reviews die Frage, warum diese Veröffentlichung nochmal neu aufgelegt wurde, da sie in meinen Augen keine Highlights bietet und somit absolut keine Bereicherung der heimischen Plattensammlung darstellt! Die Songs sind allesamt recht monoton (und das im negativen Sinne) und bieten kaum Abwechslung, der Sound ist schlecht und einzig der Gesang und einige Gitarrenläufe, wissen zu überzeugen. Insofern möchte ich dieses Werk nur den Metallern ans Herz legen, die meinen, wirklich alles an Underground Produktionen besitzen zu müssen, denn mich konnte dieser Rohling nicht überzeugen!

3,5/10

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odium
05.07.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 6 Argathon -
Laeknishendr 6 Johannes -
Erik 5 psephos 5,5
sic 6,5 Amicus 5,5
IT - odium 3,5
Andy -
Gesamtdurchschnitt: 5,4